Publiziert17. April 2023, 04:51
Im Joggeli«Wie in Corona-Zeiten» – trotz 14’142 Fans herrscht Geisterspiel-Stimmung
Das Duell zwischen dem FCB und YB hat vor einer leeren Muttenzerkurve und leerem Gästesektor stattgefunden. Die über 14’000 Fans im St. Jakob-Park konnten den Ausfall der Fan-Kurven nicht wettmachen.
- von
- Lucas Werder
Joker Amdouni rettet dem FCB einen Punkt gegen Leader YB.
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Darum gehts
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Der FC Basel und YB trennen sich am Sonntagnachmittag 1:1.
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Das Spiel im St. Jakob-Park fand vor leeren Fan-Kurven statt.
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Beide Teams sprechen nach der Partie von einem «ungewöhnlichen Spiel».
14’142 Zuschauende – was bei der Mehrheit der Super-League-Clubs deutlich über dem Saisondurchschnitt liegen würde, kam am Sonntagnachmittag im St. Jakob-Park eher einem Geisterspiel gleich. Nach den gewaltigen Ausschreitungen nach dem Cup-Halbfinal am 4. April blieben bei der Neuauflage des Duells zwischen dem FC Basel und YB sowohl die Muttenzerkurve als auch der Gästesektor geschlossen.
«Das war schon etwas komisch. Es hat mich etwas an die Corona-Zeiten erinnert», fand FCB-Leitwolf Taulant Xhaka. Er müsse sich aber bei jenen Fans bedanken, die trotzdem gekommen seien. «Das sollte eine Ausnahme bleiben», fand Trainer Heiko Vogel. «Aus den Gründen, die dazu geführt haben, aber auch dem Fussball zuliebe.» Er stellte sich aber noch einmal hinter den Entscheid der Clubführung, die Muttenzerkurve zu schliessen.
Einige hundert FCB-Fans, die nicht ins Stadion durften, versammelten sich während der Partie hinter der gesperrten Muttenzerkurve und verfolgten von dort das Spiel per Livestream. Auch aus Bern waren rund 300 Personen angereist, die ihre Team von einem abgesperrten Bereich ausserhalb des Stadions unterstützten. Für Stimmung konnten allerdings auch sie nicht richtig sorgen.
«Stimmung war ganz ok»
Auch die Gäste aus Bern zeigten sich etwas enttäuscht. «Wenn eine solche Affiche ansteht, herrscht sonst immer eine unglaubliche Stimmung. Es hat sich nicht wie ein normales Super-League-Spiel angefühlt», sagte Christian Fassnacht. «Einerseits ist es einfacher, wenn du die gegnerischen Fans nicht gegen dich hast. Anderseits fehlt halt einfach die Fussballatmosphäre, die du auch auswärts irgendwie liebst und dich pusht.»
Auch YB-Captain Fabian Lustenberger sah es ähnlich: «Es waren zwar deutlich mehr Zuschauer als während Corona, aber trotzdem ist es nicht das gleiche, wenn die Fan-Kurven nicht da sind. Die Stimmung war aber trotzdem ganz ok.»
Sechs Wechsel beim FCB
Maximal ganz ok war dann auch das Gezeigte auf dem Platz. Nach gutem Start gingen die Berner in der achten Minute durch ein Kopfballtor von Nsame in Führung. Anschliessend passten sich die Gäste dem sehr bescheidenen Niveau des FCB an. Die Basler kamen nach insgesamt sechs Wechseln im Vergleich zum Nizza-Spiel überhaupt nicht in Fahrt.
Nach drei Wechseln in der Halbzeitpause – Amdouni, Ndoye und Diouf kamen ins Spiel – wusste der FCB im zweiten Durchgang deutlich mehr zu überzeugen und verdiente sich den Ausgleich. Joker Amdouni traf nach einem Stellungsfehler von YB-Verteidiger Amenda. Am Schluss waren die Gastgeber sogar deutlich näher am Sieg, verpassten aber den ersten Sieg gegen den Bald-Meister seit 14 Spielen.
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