«Yystoo für e FCB» kassiert an der schriftlichen GV des FC Basel eine herbe Niederlage. Keiner der Kandidaten wurde in den Vorstand gewählt. Aber wieso?
Die Stimmen der Mitglieder des FC Basel haben eine deutliche Sprache gesprochen: Keiner des sogenannten Fünfertickets von «Yystoo für e FCB» erreicht das absolute Mehr und wird in den Vorstand des Vereins gewählt
Der Frust bei allen Beteiligten ist dementsprechend gross. Man trägt diese Wahlniederlage aber mit Fassung: «Es sind natürlich gemischt Gefühle. Einerseits sind wir alle enttäuscht, dass wir es nicht geschafft haben. Andererseits gibt es Entscheidungen, wie die Ablehnung der Statuten oder das Misstrauensvotum gegenüber der aktuellen Führung, die in unserem Interesse gefällt wurden», so Tobias Adler von «Yystoo».
Die Ursachen der Niederlage?
Für Adler ist die Sache besonders bitter: Er verpasst den Sitz im rotblauen Vorstand nur um 40 Stimmen. «Für mich persönlich war es eine neue Erfahrung. Ich bin ja nicht alleine ins Rennen gegangen. Letztendlich wollten wir als Team im neuen Vorstand etwas bewegen. Wir sind alle enttäuscht, dass es nicht gereicht hat. Dass wir es nicht geschafft haben, das Vertrauen in der Mehrheit bei den Mitgliedern herzustellen», so Adler.
Mit viel Selbstvertrauen und Zuversicht und von über 9000 proklamierten Unterstützern getragen, haben sich die fünf Kandidaten der Bewegung mehr ausgerechnet. Woran aber hat es am Ende gelegen? War es nur das fehlende Vertrauen? «Die Gründe sind sicher vielschichtig. Es war eine spezielle GV für alle. Auch, dass sie letztendlich schriftlich stattfand. Das haben wir anfangs so nicht erwartet. Daran hing am Ende viel. Ich denke wir hätten es nochmals anders machen können, wenn wir vor Ort in einen Diskurs mit den Mitgliedern hätten treten können. Am Ende ist man immer schlauer», erklärt Adler. Man wolle nun die Sache analysieren und schauen, wie man weitermacht.
Die Qual der Wahl?
Eine Krux bei der Wahl könnte auch die Qual der Wahl für die Mitglieder dargestellt haben. 13 Personen haben sich zu Vorstandswahl gestellt. Fünf Personen wurden von «Yystoo» ins Rennen geschickt. Womöglich zu viel? «Wir haben probiert eine möglichst grosse Bandbreite an Leuten zur Wahl zu stellen. Die möglichst viel von den Mitgliedern und Stadiongängern repräsentieren. Ich glaube nicht, dass wir zu breit aufgestellt waren. Für diese GV hatten wir das Gefühl, dass es der richtige Weg war», so Adler.
Nach der Generalversammlung ist vor der Generalversammlung. Aufgrund der Verschiebung der FCB-GV in den Herbst, steht die nächste GV bereits wieder vor der Tür. Spätestens im Sommer 2021 werden die Mitglieder – vielleicht dann auch wieder physisch – zur Wahl gebeten. Die Frage, die man sich nun stellt: War «Yystoo» nur eine Eintagsfliege? Oder wird man nochmals einen neuen Anlauf nehmen?
Ein neuer Anlauf?
Adler: «Das wissen wir so noch nicht. Wir werden diesen Resultate zusammen diskutieren und aufarbeiten. Auch wie es mit «Yystoo» an sich weitergehen wird. Wie es mit den einzelne Personen weitergeht. Das wird auch davon abhängig sein, was der neue Vorstand macht. Wir sind auch sehr gespannt, was Bernhard Burgener und Roland Heri für Schlüsse aus dem Misstrauensvotum ziehen. Es wird sich in den nächsten Monaten zeigen, wie es weitergehen wird».
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