Timm Klose: «Es ist nicht einfach, wenn einem der Captain weggenommen wird»

Im ersten Spiel nach der Beurlaubung von Valentin Stocker erkämpfte sich der FCB ein 1:1 gegen den Leader aus Bern. Entsprechend zufrieden ist man bei Rotblau.

Auch nach dem Unentschieden gegen den amtierenden Meister und Leader YB war das grosse Thema nach wie vor die Beurlaubung von Valentin Stocker. Es waren turbulente Tage für alle FCB-Spieler.

«Die Medien versuchen, unsere Mannschaft auseinanderzunehmen»

«Es ist nicht einfach, wenn einem der Captain weggenommen wird. Aber das war eine Entscheidung, die Leute getroffen haben. Und wir akzeptieren das als Mannschaft», sagte beispielsweise FCB-Innenverteidiger Timm Klose nach dem Spiel.

Den neuen Captain Pajtim Kasami liess die Berichterstattung der letzten Tage nicht kalt: «Es wird so viel über uns geschrieben. Ich denke, die Medien versuchen, unsere Mannschaft ein wenig auseinanderzunehmen. Wir müssen das aber ausblenden». Nur mit guten Leistungen auf dem Platz könne man aus dieser Situation wieder rauskommen.

Auch FCB-Trainer Ciriaco Sforza bläst in das selbe Horn und erinnerte seine Mannschaft stets daran, dass sie ihren Fokus nur auf den Fussball legen sollte: «Schwierige Tage, schwierige Wochen, das geht nicht seit gestern. Ich sagte ihnen bereits vor zehn Tagen, dass wir uns auf den Fussball konzentrieren müssen. Das ist unser Job, dafür werden wir bezahlt.»

«Die ganze Schweiz hoffte, dass wir verlieren»

Trotz dieser turbulenter Tage brachte der FCB gestern gegen YB eine Reaktion zustande. Mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung erkämpften sich die Basler ein 1:1-Unentschieden gegen ein starkes YB.

Man könnte schon fast behaupten, es war eine Art Trotzreaktion, wenn man Pajtim Kasami nach dem Spiel zuhörte: «Ich glaube, die ganze Schweiz hoffte, dass wir heute verlieren. Wir haben solidarisch dagegen gekämpft. Auf dem können wir aufbauen. Positiv bleiben und einander helfen. Nur so kommen wir aus dieser Situation raus».

Dabei sah es in der ersten Halbzeit noch nach Einweg-Fussball aus. Der FC Basel stand extrem tief und kam nie wirklich ins Spiel, was sicherlich auch dem fehlenden Selbstvertrauen geschuldet ist. Dennoch ging er dank des Traumtors von Darian Males in Führung. Vor allem positiv war aber die zweite Halbzeit, in der Rotblau zwei gute Möglichkeiten auf das Siegestor hatte und defensiv besser und kompakter stehen konnte.

Pajtim Kasami: «Wir sind nicht frei im Kopf»

«Wir hatten in der ersten Halbzeit kurz Glück, aber meine Mannschaft hat sich danach gut aufgefangen. Sie hat sehr kompakt gespielt. In der zweiten Halbzeit haben wir im Zentrum umgestellt. Dann kamen wir auch vermehrt in die Tiefe und prompt kamen wir zu guten Chancen», analysierte der Cheftrainer das Spiel.

Dass eine der guten Chancen nicht verwertet werden konnte, passt zur aktuellen Situation, findet Pajtim Kasami: «Das ist momentan auch ein bisschen die Situation. Wir sind nicht frei im Kopf. Wir denken zu viel. Ich hoffe, dass jeder diese Leichtigkeit wieder bekommt, damit wir wieder Freude haben und wieder lachen können. Schlussendlich haben wir den besten Job auf dieser Welt und wir müssen es geniessen».

Zurückkehren sollen vor allem wieder die Sicherheit und das Selbstvertrauen. Nun hat Rotblau wichtige Wochen vor sich, in denen er den zweiten Tabellenplatz verteidigen muss. Nur zwei Punkte hinter den Baslern lauern nämlich bereits St. Gallen und Servette. Und die Genfer sind der nächste FCB-Gegner am Samstag, 6. März.

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