Zusammenfassung des Spiels:
Nun ist das erste Spiel der Saison 2023/2024 Geschichte. Es endet nicht völlig überraschend mit einer Niederlage. Nach einer ziemlich ausgeglichenen ersten Hälfte, wurde unser FCB in der zweiten Hälfte von St. Gallen dominiert, wie man es nicht erhofft hätte. Spätestens nach dem Platzverweis gegen Thierno Barry in der 69. Minute wurde man als Zuschauer das Gefühl nicht los, dass St. Gallen dieses Spiel gewinnen wird. Trotzdem brauchte es noch eine Energieleistung von Lukas Görtler, welcher in der 86. Minute gefühlt jeden Basler Mittelfeldspieler aussteigen liess, um die drei Punkte zu sichern.
Die ersten Eindrücke:
Man merkt der Mannschaft an, dass wieder ein grosser Umbruch stattgefunden hat. Offensichtlich wurde im Training der Fokus auf die defensive Stabilität gelegt. Tatsächlich war die Arbeit gegen den Ball in der ersten Hälfte griffiger als in der Vorbereitung und die Positionen waren besser bezogen. Vor allem in Halbzeit zwei waren die Abstände zwischen Abwehr und Mittelfeld aber viel zu gross und so gewannen die Heimmannschaft viele zweite Bälle.
Ein offensives Konzept war während des ganzen Spiels nicht wirklich erkennbar. Gemäss Marvin Hitz war jenes zwar vorhanden, scheiterte aber bei der Umsetzung schon bei den Aussenverteidigern. Timo Schulz sagte dazu, dass er sich bei Ballbesitz mehr Mut erwünscht hätte. Der Einstand der beiden Neuen war sicher unglücklich, sollte aber nicht überbewertet werden. Man erinnere sich nur an das erste Spiel eines gewissen Franco Costanzo in St. Gallen.
Einzelkritik:
Marvin Hitz: Mit Licht und Schatten, ein Fehler, der zum Gegentor führt, zwei starke Paraden, die nicht jeder Torhüter hält – knapp genügend
Riccardo Calafiori: Gut sein kämpferischer Einsatz und seine Beschleunigung mit dem Ball am Fuss, sollte aus meiner Sicht eher zentral spielen – ok
Finn van Breemen: Solider, eher vorsichtiges Spiel, spielte den Ball auch mal schnörkellos ins Out, leider konnte man nie seinen öffnenden Pass sehen – gut
Arnau Comas: War der beste Basler auf dem Platz, bis er angeschlagen eben diesen verlassen musste. Gewann die meisten Zweikämpfe, grätschte alles weg und antizipierte viele gefährliche Bälle. Ihn werden wir in dieser Form als Chef in der Abwehr sehr benötigen – sehr gut
Sergio López: Hatte grosse Probleme mit der Abstimmung zu Dubasin und mit seinem Gegenspieler Witzig. Keine Impulse nach vorne – ungenügend
Wouter Burger: Ist der einzige Mittelfeldspieler, der etwas Bissigkeit mitbringt, lässt sich von Görtler gar einfach ausspielen – ok
Fabian Frei: War während der meisten Zeit des Spiels unsichtbar, seine Eckbälle waren schwach, hatte Glück beim Treffer, dass die Mauer falsch reagiert, scheint körperlich immer noch Probleme zu haben und wirkte nicht topfit – ungenügend
Dan Ndoye: War der Aktivposten in der Offensive, wurde oft gefoult, traf leider oft die falsche Entscheidung, spielte den Ball zu spät, trotzdem der beste Offensivmann – gut
Jean-Kévin Augustin: War über weite Strecken unsichtbar, hatte eine gute Chance. Die Verarbeitung des Holperballes von Ndoye war gut, der darauffolgende Dropkick dann weniger – ungenügend
Jonathan Dubasin: Kommt aus der zweiten spanischen Liga und hatte wohl etwas Mühe mit der Adaption in der Super League, traf viele falsche Entscheidungen und musste dann nach einem nicht geahndeten Foul verletzt vom Platz – ungenügend
Thierno Barry: Ein schneller, technisch versierter Spieler wurde uns versprochen. Dies trifft nach dem ersten Eindruck zu. Ihm geht aber derzeit auf diesem Niveau noch die Durchsetzungsfähigkeit und Cleverness ab. Die zweite gelbe Karte war Pech, die erste dagegen unnötig – ungenügend
Michael Lang: Spielt seinen Part in der Defensive gut ohne Fehler, nach vorne geht auch bei ihm nicht viel – ok
Liam Millar: Kommt für Dubasin und macht diesen Job etwas besser ohne wirklich aufzufallen. Nach der roten Karte spielt der Kanadier als vorderster Mann. Es besteht die Hoffnung, dass wir den Spieler der ersten Saison sehen werden und nicht denjenigen der zweiten – ok
Dominik Schmid: Zu kurz im Spiel für eine Bewertung, scheint aber eine gewisse Bissigkeit mitzubringen, die vielen anderen abgeht
Nasser Djiga: Zu kurz im Spiel für eine Bewertung, scheint aber im Frankreich einiges dazu gelernt zu haben und könnte noch Freude bereiten, falls er dann nicht doch wieder ausgeliehen wird
Timo Schulz: Monierte den fehlenden Mut bei seinen Spielern bei Ballbesitz. Hat aus meiner Sicht diesen aber auch nicht gehabt und seine Mannschaft im letztjährigen 4-2-3-1 auflaufen lassen, was aus meiner Sicht der taktischen Ausrichtung des Gegners geschuldet war. Ich denke, dass ein 3-4-3 besser unserem Spielermaterial entsprochen hätte – ok
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