Zusammenfassung des Spiels:
Die Umstellung von Bruno Berner auf eine 3er Kette schien dem FC Basel zu Beginn des Spiels etwas zu überraschen. Das Team bekam weder defensiv noch offensiv Zugriff auf die Partie. Trotzdem schien nicht viel zu gehen, bis die neu formierte Viererkette sich nicht einig wa, ob man auf Offside spielen möchte oder nicht. Das Ergebnis waren 4(!) freistehende Gegner im Strafraum und das O:1 aus basler Sicht. Als dann van Breemen mit einem C-Junioren-Tackling im Strafraum ein paar Minuten später das 0:2 per Elfmeter einleitete, musste man das Schlimmste befürchten. Doch bereits 2 Minuten später brachte der einmal mehr beste Basler Dominik Schmid die Hoffnung zurück.
Leider bewies unser FCB in Halbzeit zwei, dass sie offensiv immer noch sehr bescheiden unterwegs sind. Es fehlt an kreativen Ideen im Spielaufbau, es kommen ausser über Schmid keine vernünftigen Flanken in den Stafraum und man sieht kaum mal eine Variante bei Standardsitutationen, die für eine Überraschung sorgen könnten. Selbst bei einer 15 Minuten dauernden Überzahl waren schöne Spielzüge zu sehen. Immerhin entstand etwas mehr Gefahr. Die zwei Lattenschüsse durch Dräger und Augustin zeugen davon. Vermutlich wurde der Fussballgott in der letzten Woche etwas überstrapaziert und zierte sich dafür in dieser Partie.
Ein paar Eindrücke:
Celestini lässt ein 4-2-3-1 spielen und nimmt so das bevorzugte System seiner Vorgänger auf. Genau wie bei diesen funktioniert dieses aber nur in bestimmten Konstellationen mit den richtigen Spielern. Aus meiner Sicht ist eine Doppelsechs mit Avdullahu und Xhaka genauso untauglich wie eines mit Frei und Xhaka. Durch die Limiten im Spiel nach vorne bei Xhaka ist der Spielaufbau viel zu wenig kreativ und das Mittelfeld kann nie schnell überbrückt werden.
Weiter ist deutlich zu sehen, dass Finn van Breemen nach wie vor die Unterstützung eines erfahrenen Spielers neben sich benötigt. Einzig mit Frei als Partner sah er diese Saison gut aus. Vouilloz beweist einmal mehr, dass er kein Aussenverteidiger ist.
Vielleicht wäre es eine Variante auf ein 5-3-2 System umzustellen, um die Schwächen auf den definsiven Aussenposition rechts auszugleichen und Vouilloz ins Zentrum zu nehmen, wo er deutlich besser aufgehoben scheint.
Einzelkritik:
Marwin Hitz | Hatte nichts zu halten, die Tore waren unhaltbar- ok |
Dominik Schmid | Der beste Basler ohne Fehler defensiv und mit einem Treffer. Die Flanken und Standards von ihm waren aber schon besser – gut |
Finn van Breemen | Ersetzt den kranken Fabian Frei und zeigt, dass er neben sich einen erfahrenen Mitspieler braucht, der ihn von Fehlentscheidungen abhält – ungenügend |
Adrian Barisic | Konnte diesmal als Abwehrpatron nicht überzeugen. Immer noch griffig in den Zweikämpfen, die er zumeist gewann – ok |
Nicolas Vouilloz | Zeigt wieder, dass er als Aussenverteidiger nicht wirklich überzeugen kann, später in der Innenverteidigung stärker – ok |
Anton Kade | Zeigt sich im Vergleich zu den letzten Spielen verbessert, kommt einmal in den Abschluss. Sonst mit zwei, drei guten Aktionen – ok |
Leon Avdullahu | Versucht das Spiel anzukurbeln, läfut sich viel frei, scheint aber mit der Spielweise von Xhaka nicht wirklich kompatibel – ok |
Taulant Xhaka | Zeigt, dass seine Zeit abgelaufen sein könnte. Mit wenig Einfluss in der Defensive und gaänzlich ohne Einfluss in der Offensive – ungenügend |
Benjamin Kololli | Einzig beim Tor als Vorbereiter zwingend. Sonst kommt nicht allzu viel. Muss nach 50 Minuten verletzt vom Platz – ok |
Juan Gauto | Viel unterwegs, aber wenig produktives zu sehen. Immerhin mit dem Assist zum Tor von Schmid – ok |
Thierno Barry | Wie immer viel unterwegs. Die Wundertüte deutet früh an, dass es nicht sein Spiel sein könnte. Viele versprungene Bälle und technische Unzulänglichkeiten neben seiner gewohnten Lufthoheit – ok |
Jean-Kévin Augustin | Kommt für den verletzten Kololli und einmal kann ich nicht nachvollziehen, wieso er übehaupt im Kader steht. Einzige Aktion ist sein Lattenschuss – ungenügend |
Mohamed Dräger | Nach längerer Verletzungspause kommt er für Gauto auf der ungewohnteren Flügelposition. Verzeichnet ein paar vernünftige Aktionen und einen Lattenschuss – ok |
Dion Kacuri | Ersetzt Xhaka und bietet sich im Gegensatz zu diesem immer als Anspielstation an. Spielt nur den sicheren Pass ohne Überaschungsmoment, was aber nach langer Spielpause und erstem Einsatz für den FCB nicht überrascht – ok |
Kevin Rüegg | Ersetzt Finn van Breemen und übernimmt die Rechtsverteidigerposition von Vouilloz. Hat Mühe sich gegen das Pressing von GC – selbst in Überzahl – zu befreiene- ungenügend |
Albian Ajeti | Ersetzt Kade und rückt in einen Doppelsturm mit Barry. Ohne Einfluss auf das Spiel – ungenügend |