Nachbetrachtung FC Basel – Lausanne Sport

Zusammenfassung des Spiels:

Wieder erhält der FC Basel in der Startphase einen Treffer. Dies der Unerfahrenheit der Mannschaft anzukreiden greift aber zu kurz. Am Anfang der Fehlerkette stand Michael Lang, der dem angreifenden Lausanner bestenfalls Begleitschutz gab. Kally Sène bedankt sich artig und stolpert den Abpraller aus kürzester Distanz ins Tor. Er war es auch, der an allen weiteren interessanten Szenen in der ersten Halbzeit beteiligt ist. Sei es wegen zwei zu Recht aberkannten Toren oder durch seine Provokationen gegenüber der Muttenzerkurve. Wobei ich bezweifle, dass diese etwas dafür konnte, dass Kally sich in Basel nicht durchsetzen konnte.
15 Minuten nach der Pause lassen uns Fans dann doch hoffen, dass es ein positives Resultat geben könnte. Leider war das Feuerwerk nach dem Tor durch Andrin Hunziker in der 61. Minute bereits wieder erloschen und Lausanne war wieder die bessere Mannschaft. Unter gütiger Mithilfe unseres niederländischen Duo’s durfte dann Lausanne kurz vor Schluss die drei Punkte nicht unverdient mit nach Hause nehmen.

Ein paar Eindrücke:

Mit einem für diesen Zeitpunkt der Saison sehr dünnen Kader trat unser FCB auf wie eine Mannschaft, die teilweise weder wollte noch teilweise konnte. Die Körpersprache von Augustin ist ein Graus, Barry begann engagiert, liess dann aber bald seinen Unmut durch Händeverwerfen sichtbar werfen. Wouter Burger zeigte deutlich, was er in der zweiten Hälfte nach der Premiereneinwechslung von Sigua von seiner Rückversetzung auf die Sechs hielt. Calafiori wollte nicht antreten, Lang war das ganze Spiel nicht auf der Höhe seines Könnens. Finn van Breemen ist so verunsichert, dass er Fehler um Fehler begeht. Die einzigen Lichtblicke kamen gestern aus der verschmähten FCB-Jugend. Avdullahu forderte unentwegt die Bälle als wäre er schon ewig im Team. Man sah, dass er sich zeigen wollte und ihm gelangen auch einige schöne Zuspiele. Andrin Hunziker bewies nach seiner Einwechslung, dass er etwas bewegen will. Ein paar Stockfehler waren drin, aber er bot das doppelte an Einsatz als Barry und Augustin zusammen. Seine Präsenz vorne war jedenfalls gut und er konnte einige Bälle festmachen.
Natürlich ist dies subjektiv, aber ich habe das Gefühl, dass dies die schlechteste Performance seit der Stadioneröffnung 2001 in der Meisterschaft des FC Basel war.

Einzelkritik:

Marwin Hitz: Wieder ein Spiel ohne Chancen sich auszuzeichnen. Entweder liefen die Lausanner fast alleine auf ihn zu oder es gab ansonsten wenig Abschlüsse – ok
Dominik Schmid: Hatte grosse Mühe mit seinem Gegenspieler Balde. Dieser lief ihm das ein ums andere Mal um die Ohren. Mit der Zeit bekam er ihn besser in den Griff und musste zum Schluss angeschlagen ausgewechselt werden – ungenügend
Finn van Breemen: Ihm macht der Trainer keinen Gefallen, dass er ihn immer laufen lässt. Viele Unsicherheiten, die dann darin gipfeln, dass er in der 93. Minute auf den miesen Pass von Burger so langsam reagiert, dass Balde im locker enteilt – schlecht
Nasser Djiga: Man merkt, dass ihm das Jahr in Frankreich gut getan hat, bissig und aggressiv. Lieder immer noch in einigen Aktionen zu ungestüm – ok
Michael Lang: Wieder eine sehr diskrete Leistung mit 2 Fehlern vor dem ersten Gegentreffer und man merkt, dass seine Verfassung derzeit nicht für 90 Minuten reicht- ungenügend
Anton Kade:
Bei ihm liegt es nicht am Einsatz. Ich denke er hat fast die meisten Kilometer abgespult. Leider läuft er oft falsch und trifft die falschen Entscheidungen. Wo ist nur der Kade, der zu Beginn der letzten Saison unter Frei noch Fantasien weckte? – ungenügend
Leon Avdullahu: Kommt direkt aus einer Verletzung, hat kaum Erfahrung ist trotzdem der beste Mittelfeldspieler. Das sagt wohl vieles über den Zustand dieses FCB aus – gut
Wouter Burger: Zum ersten Mal hatte ich den Eindruck, dass bei Burger die Einstellung nicht ok war. Ob er in Gedanken auch bei einem Wechsel ist? Haarsträubende Fehler und für seine Verhältnisse mit sehr bescheidenem Einsatz – schecht
Jean-Kévin Augustin:
War bis zur Pause im Spiel. Zeigte mit seiner Körpersprache eine Einstellung, die ihn eigentlich für das nächste Spiel auf die Tribüne befördern sollte (das habe ich doch schon letztes Mal geschrieben) – schlecht
Liam Millar: Startet wieder sehr aktiv in die Partie und macht als einziger Offensivspieler den Eindruck, dass er etwas reissen möchte. Mit der Zeit geht im die Luft aus und er verschwindet vollständig von der Bildfläche – ok
Thierno Barry: Keine Torgefahr, kann vorne keine Bälle festmachen. Ist die zweite belgische Liga so viel schwächer als die Super League oder haben die ersten Partien Barry so verunsichert? – schlecht
Emmanuel Essiam: Kommt zur Pause für Augustin. Zeigt, dass er Einsatz und Punch hat. Teilweise bleibt er zu lange am Ball, manchmal trifft er falsche Entscheidungen. Er könnte aber durchaus mit etwas mehr Spielpraxis einen Teil der Fussabdrücke von Diouf ausfüllen – ok
Andrin Hunziker:
Darf sich zum ersten Mal etwas länger zeigen. Zeigt vollen Einsatz und dass ihm der Club am Herzen liegt. Hoffentlich gibt im Schlz in Zukunft etwas mehr Kredit – gut
Gabriel Sigua: 
Gibt sein Debut für den FC Basel. Das war das bemerkenswerteste am Auftritt – zu kurz für eine Bewertung im Einsatz
Junior Zé: Bekam diesmal nur ein paar wenige Minuten Auslauft- zu kurz für eine Bewertung im Einsatz
Hugo Vogel:
Ersetzt den angeschlagenen Schmid. Macht nicht den Eindruck, als ob er hier den Durchbruch je schaffen könnte – zu kurz für eine Bewertung im Einsatz
Timo Schulz: Natürlich war die Ausgangslage nicht einfach. Auch wenn viel Erfahrung jetzt nicht dabei war, ist es für mich unbegreiflich, dass Augustin in der Startelf stand. immerhin korrigierte der Trainer seinen Fehler zu Pause. Hätten wir 90 Minuten mit Spielern, die gewinnen wollten, aber vielleicht weniger Talent hätten, auf dem Platz gestanden, wäre mehr möglich gewesen gegen diesen Gegner – ungenügend


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