Zusammenfassung des Spiels:
Das erste internationale Spiel könnte auch das zweitletzte gewesen sein. Nach einer passablen ersten Hälfte und einer verdienten Pausenführung durch Thierno Barry schien alles den gewünschten Lauf zu nehmen. Ein fünfminütiger Spezialauftritt des Torschützen reichte dann, das Spiel in der zweiten Halbzeit in andere Bahnen zu lenken. Barry verschuldet zwei Elfmeter und wird beim zweiten Mal noch zu Recht mit Rot bestraft. Die Kasachen verwerteten den zweiten Penalty und schossen dann innerhalb von 14 Minuten zwei weitere Tore. In diese Phase fiel dann auch noch der zweite Platzverweis gegen Calfiori und Basel konnte froh sein mit 9 Spielern nicht noch weiter ins Hintertreffen zu geraten.
Ein paar Eindrücke:
Der Transferkommission ist es nicht gelungen, die Abgänge kurzfristig gleichwertig zu ersetzen. Die erfahrenen Spieler scheinen derzeit auch mehr mit sich selber beschäftigt, angeschlagen oder durch Sperren zurückgeworfen zu sein.
Ein Mittelfeld mit Frei und Xhaka in deren derzeitigen Verfassung scheint mir nicht mehr zu reichen. Als Wouter Burger den Platz verlassen musste, merkte man einen Bruch im Spiel der Basler und die zuvor vorhanden Dominanz in dieser Reihe verschwand.
Der Trainer ist gefordert die übermotivierte Art von Barry, der wohl einen Rekord in Sachen roten Karten für den FCB erreicht hat, schnellst möglich in positive Bahnen zu lenken. Auch wenn der Bewegungsablauf von unserem neuen Stürmer nicht immer sehr koordiniert aussieht, denke ich, dass hier durchaus noch Qualitäten vorhanden sind.
Auch bei Fabian Frei, der derzeit mehr durch gestikulieren, denn durch Fussballspielen auffällt, muss Timo Schultz schleunigst den Hebel ansetzen. Es mag an der Verletzung liegen, doch sieht man bei «Schlaubi» derzeit keine dynamischen Attribute im Spiel.
An der spielerischen Entwicklung von Calafiori hat das Trainerteam meiner Meinung schon etwas geschraubt und man sah einen Linksverteidiger, der fast in einer Guardiola-Rolle spielte. Dringend sollte man aber an seinem Hang zur Rudelbildung arbeiten.
Einzelkritik:
Mirko Salvi: Mit Licht und Schatten, ein Fehler, der zum Elfmeter und der roten Karte führt, einen gehaltenen Penalty – knapp ungenügend
Riccardo Calafiori: Gut sein Offensivdrang, ungenügende Selbstkontrolle, was zu einer unnötigen gelben Karte führt und dem Schiri die Chance gibt, ihn vom Platz zu stellen – ungenügend
Finn van Breemen: Lange Zeit ein solider Auftritt, dann leider der Fehler vor dem 1:3 – ungenügend
Arnau Comas: Wieder stark, hatte alle Angreifer im eins gegen eins im Griff, konnte sich aber alleine auch nicht gegen die Niederlage stemmen – gut
Michael Lang: War eher ein unauffälliges Spiel von seiner Seite, war als Führungsfigur nicht vorhanden, was in so einem Spiel notwendig gewesen wäre – ungenügend
Fabian Frei: War während der meisten Zeit des Spiels unsichtbar, war nie eine Leaderfigur, die es benötigt hätte und wirkt nicht fit – ungenügend
Wouter Burger: Ist ein Stabilisator im Mittelfeld und bringt die Dynamik und Zweikampfhärte mit, die man weder bei Xhaka noch bei Frei sah, musste früh verletzt raus – gut
Dominik Schmid: Bei seinem ersten Startelfeinsatz war er bemüht, versuchte einige Läufe in die Tiefe, ohne dass ein Mitspieler darauf einging. Braucht noch Eingewöhnungszeit. Ob er besser im zentralen Mittelfeld aufgehoben ist oder doch auf der linken Seite dürfte sich in Zukunft zeigen – ok
Dan Ndoye: War der Aktivposten in der Offensive, wurde oft gefoult, der beste Offensivmann, käme noch mehr Effizienz dazu, wäre er schon weg – gut
Anton Kade: Eigentlich während den danzen 77 minuten auf dem Platz unsichtbar, wo ist der Kade aus den ersten Spielen im Europacup des letzten Jahres? Passt er nicht in das neue System? So wird er dem Team nicht weiterhelfen können – ungenügend
Thierno Barry: Torschütze, zweifacher Penaltyverursacher und Empfänger der zweiten roten Karte im zweiten Spiel, so reicht es nicht, der Stab soll aber über diesem jungen Stürmer auf keinen Fall gebrochen werden – ungenügend
Taulant Xhaka: In der Meisterschaft gesperrt, im Europacup auf der Bank. Das war zuerst überraschend, die Erklärung sah man nach seiner Einwechslung. Ein Mittelfeld zusammen mit Frei funktioniert derzeit schlicht nicht. Auch er konnte keine Akzente setzen – ungenügend
Jean-Kévin Augustin: Kam beim Stand von 1:2 für Schmid auf das Spielfeld in der Hoffnung, dass er offensiv etwas bewirken könnte. Zwei Minuten später flog Calafiori vom Platz und somit war diese Aufgabe nicht mehr lösbar – ok
Sergio López: Zu kurz im Spiel für eine Bewertung, kam zur Schadensbegrenzung
Nasser Djiga: Zu kurz im Spiel für eine Bewertung, kam zur Schadensbegrenzung
Timo Schulz: Scheint seine Taktik variabel dem Spielermaterial und dem Gegner anzupassen. Dies schien in der ersten Halbzeit aufzugehen. Dass dem FC Basel die zweite Hälfte total entglitt, konnte er auch nicht verhindern. Es kommen schwierige Woche auf ihn zu – ok
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