Publiziert30. Mai 2023, 04:52
Wilde Basler Saison«Mit blauem Auge davongekommen» – FCB-Boss David Degen zieht Bilanz
Der FC Basel schafft am letzten Super-League-Spieltag die Qualifikation für den europäischen Wettbewerb. Clubboss David Degen zeigt sich dennoch zuversichtlich für die kommende Saison.

- von
- Lucas Werder
Zeki Amdouni schiesst Basel mit einem Doppelpack gegen GC zur Europacup-Teilnahme.
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Darum gehts
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Der FC Basel schafft dank einem 3:1-Sieg gegen GC am letzten Spieltag die Teilnahme an der Conference-League-Quali.
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Nach der Partie blicken Verwaltungsratspräsident David Degen und Sportchef Heiko Vogel auf die Saison zurück.
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20 Minuten beantwortet die wichtigsten Fragen zur vergangenen und kommenden FCB-Saison.
Warum ist die Teilnahme an der Conference-League-Quali für den FCB so wichtig?
Neun Millionen Franken hat der FCB in der vergangenen Conference-League-Saison alleine durch Preisgelder kassiert. Hinzu kommen Zuschauereinnahmen, alleine das Halbfinal-Rückspiel gegen die Fiorentina brachte nochmals zwei Millionen Einnahmen mit sich. Geld, auf das die zuletzt finanziell angeschlagenen Basler auch in der kommenden Saison angewiesen sind. Durch die Teilnahme an einem europäischen Wettbewerb macht sich der Club zudem attraktiver für neue Spieler. «Mir ist ein grosser Stein vom Herzen gefallen», so FCB-Verwaltungsratspräsident David Degen nach dem 3:1-Sieg gegen GC.
Was wäre passiert, wenn der FCB Platz fünf verpasst hätte?
«Wir haben mit beiden Szenarien geplant», erklärte Degen. Das erstmalige Verpassen des europäischen Wettbewerbs in diesem Jahrtausend hätte für die Basler sowohl sportlich als auch finanziell eine weitere Redimensionierung bedeutet. Wie genau der Plan von Degen in diesem Fall ausgesehen hätte, wollte der 40-Jährige nicht verraten. «Ich rede nicht über den Konjunktiv», so Degen.
Welche Lehren zieht der FCB aus dieser Saison?
«Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen», bilanzierte Degen. In der Meisterschaft habe die Mannschaft nicht die Leistung erbracht, die man vom FCB erwarten dürfe. «Es war die schwierigste und emotionalste Saison, die ich je erlebt habe und sie hat mich viel Energie gekostet», so der Verwaltungsratspräsident. Nun gelte es, die Achterbahn-Saison gut zu analysieren, um in der kommenden Spielzeit stabiler und konstanter aufzutreten. «Wir haben im Verein aber ein gutes Team für die Zukunft», so Degen.
Werden Amdouni und Diouf verkauft?
David Degen stellt klar: «Wir haben keinen finanziellen Zwang, Spieler zu verkaufen. Wir finden dafür Lösungen im Verwaltungsrat.» Trotzdem deutet vieles auf einen Abgang von Nati-Stürmer Zeki Amdouni hin, der nach seinen Treffern 19 und 20 in diesem Kalenderjahr auf dem Zettel zahlreicher Top-5-Clubs steht. So viel Geld wie in diesem Sommer dürften die Basler mit dem 22-Jährigen nie mehr verdienen. Amdouni selbst lässt die FCB-Fans aber von einem Verbleib träumen: «Ja, es gibt die Möglichkeit, dass ich nächstes Jahr noch hier spiele», so der Genfer.
Was passiert mit den Leihspielern?
Mit Andi Zeqiri, Darian Males und Kasim Adams laufen im Sommer die Verträge von gleich drei Leihspielern aus. «Wir führen aktuell noch Gespräche. Aktuell ist aber noch nicht absehbar, wann wir eine Lösung finden», so Sportchef Heiko Vogel. Die Teilnahme am internationalen Geschäft dürften die Verhandlungen allerdings etwas vereinfachen. Tendenz: Zeqiri und Males dürften wohl bleiben, kann sich der FCB finanziell mit den Stammclubs Brighton und Inter einigen, bei Adams scheint eine Rückkehr zu Hoffenheim realistischer.
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