Trotz der erfüllten Pflichtaufgabe gegen Winterthur hat der FCB noch viel Arbeit vor sich. Dieser Meinung sind Zdravko Kuzmanovic und Erni Maissen.
Im Klassiker gegen den FC Zürich kann der FCB auch mit einem Mann mehr nicht gewinnen. Die beiden Teams trennen sich mit einem torlosen Unentschieden. FCB-Experte Erni Maissen war mit der Leistung von Rotblau überhaupt nicht zufrieden: «Das letzte Mal als ich den FCB so schlecht sah, war gegen Winterthur 2020 im Cup. Die Pfiffe waren für mich völlig angemessen. Ich habe keine Sekunde einen FCB gesehen, der gewinnen möchte. Da muss man es einfach akzeptieren, wenn die Fans nicht zufrieden sind».
Der ehemalige FCB-Spieler Zdravko Kuzmanovic findet die Pfiffe nach dieser schwachen Leistung ebenfalls berechtigt: «Fast jede Mannschaft konnte in dieser Saison gegen den FC Zürich gewinnen, und dann spielt man noch 80 Minuten mit einem Mann mehr. Am Schluss hatte der FCB sogar noch Glück, dass er nicht verloren hat. Mit diesen Pfiffen müssen die Spieler leben».
Kuzmanovic macht sich Sorgen
Kuzmanovic lebt zurzeit in Kaiseraugst und Stuttgart, wo er während seiner Aktivkarriere gespielt hat. Bei beiden Vereinen läuft es momentan nicht wie gewünscht: «Ich mache mir bei beiden Teams Sorgen. Ich verfolge praktisch alle Spiele. Ich habe diese Mannschaften gern und es tut mir einfach weh, wenn ich sehe, dass der FCB irgendwo im Mittelfeld herumspielt. Momentan ist es schwer zu akzeptieren, wie es gerade ist, aber so ist der Fussball».
So war der Druck auf den FCB nach dem enttäuschenden 0:0 gegen den Erzrivalen FCZ noch grösser und gegen Winterthur musste man unbedingt gewinnen. Schliesslich gewann Rotblau auch mit 3:1: «Man muss auch als junger Spieler mit diesem Druck auskommen. Winterthur ist eine Pflichtaufgabe. Wenn man gegen Winti zu Hause spielt, muss man die einfach wegfegen als FCB», so Maissen.
Scharfe Kritik an der FCB-Führung
Kuzmanovic sieht die Entwicklung des FCB kritisch: «Momentan steht der FCB nicht gut da. Unter Burgener hat man den zweiten Platz immer gefestigt und ist einmal Cupsieger geworden. In der letzten Saison ist man gegen Carouge aus dem Cup geflogen und nun ist man momentan Fünfter».
Für ihn wurden viele Versprechen nicht eingehalten: «Ich sehe leider keinen eigenen Junior, der beim FCB in der ersten Mannschaft spielt. Eigentlich waren viel mehr Versprechen da, als Taten gefolgt sind. Bei Burgener hat man immer alles schlecht geredet, aber wenn man ehrlich ist, steht der FCB jetzt noch viel schlechter da.»
Erni Maissen sieht es ähnlich: «Von all dem, was man machen will, ist nichts gehalten worden. Jetzt hat man eine junge Mannschaft ohne eigene Spieler und vor allem Spieler, die bei ihren Vereinen den Durchbruch nicht geschafft haben.»
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