Djordje Nikolić verschuldet gegen Vaduz erneut einen Gegentreffer. Das Misstrauen der Fans wächst. Nun die Frage: Hat der FCB ein Goalie-Problem?
Im Viertelfinal-Spiel der Europa League fliegt er nach wenigen Minuten nach einem Eckball am Ball vorbei. Im Cupfinal gegen die Young Boys greift er bei einem Distanzschuss ins Leere. Zum Auftakt in die neue Saison verschuldet er mit einem schlechten Abspiel den ersten Gegentreffer der Saison. Die Rede ist von FCB-Goalie Djordje Nikolić.
Verunsicherung zwischen den Pfosten
Bei der neuen Nummer 1 der Basler scheiden sich die Geister. Einerseits wissen die Fans dank der Leistungen in Getafe oder kürzlich gegen NK Osijek, dass Djordje Nikolić Punkte und Siege festhalten kann. Auf der anderen Seite wissen sie auch, dass er sie verlieren kann. Der Serbe hat die Goalie-Position von Jonas Omlin geerbt. Kann aber bislang nicht in dessen Fussstampfen treten – ganz im Gegenteil. Nikolić ist verunsichert. Seine kapitalen Fehler der vergangenen Wochen nagen an seinem Selbstvertrauen – und an der Geduld der Fans.
Der Druck auf den jungen Torhüter steigt. Zusätzlich seitdem der FC Basel als Ersatz den arrivierten Österreicher Heinz Lindner verpflichtet hat. Ein Transfer der andeutet, dass man die Entwicklung von Djordje Nikolić nicht vollends einschätzen kann bei Rotblau und lieber abgesichert ist.
Kein Problem?
FCB-Trainer Ciriaco Sforza will eine Diskussion um den Goalie aber sogleich abwürgen: «Wir haben kein Torhüter-Problem. Er hat in Kroatien eine hervorragende Leistung gezeigt. Heute hatte er einen Lapsus drin. Das gehört dazu. Da muss er durch und wir unterstützen ihn dabei».
Auch FCB-Kapitän Valentin Stocker nimmt seinen neuen Schlussmann in Schutz und zieht sofort den Vergleich zu den Anfängen von Jonas Omlin bei Rotblau: «Ich kann mich daran erinnern, als Jonas die ersten Testspiele für uns gemacht hat. Das kam auch das eine oder andere Mal nicht so gut heraus. Es ist nicht einfach beim FC Basel zwischen den Pfosten zu stehen», so Stocker.
Mehr Tore machen?
Der FCB-Kapitän sucht die Fehler lieber in anderen Mannschaftsteilen, als auf dem Goalie rumzuhacken: «Es hat jetzt nicht an ihm gelegen. Für mich ist es nicht der Rede wert. Wir hatten vorne genug Möglichkeiten. Wir sind stark genug, um Tore zu schiessen. Darum liegt es eher an uns vorne», so Valentin Stocker.
Fakt ist: Findet Djordje Nikolić nicht bald zu seiner soliden Sicherheit, dann wird Ciriaco Sforza nicht mehr drumherum kommen, Heinz Lindner den Vortritt zu lassen. Punkte sind am Ende des Tages Punkte. Und im Gegensatz zum Vorjahr scheint der FCB nun einen Schlussmann im Tor zu haben, der im Gegensatz zu seinem Vorgänger die Punkte verliert, statt sie festzuhalten.
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