Frei: «Es ist sehr selten der Fall, dass David mir um den Hals fällt»

Der FCB qualifiziert sich gegen Bröndby in Extremis für die Playoffs der Conference League. Entsprechend gross ist die Erleichterung im Basler Lager.

Momentan ist es ein bekanntes Bild im Basler Spiel: Der FCB spielt sich zahlreiche gute Möglichkeiten heraus, kann diese aber nicht nutzen. Einmal springt der Ball an den Pfosten, ein anderes Mal an die Latte. An diesem Donnerstagabend bringt der FCB den Ball aber zweimal über die Linie und erzwingt somit das Penaltyschiessen, obwohl er genügend Chancen gehabt hätte, um das Spiel bereits früher zu entscheiden.

Degen fällt Frei um den Hals

Schlussendlich ist es aber egal, weil sich der FCB für die Playoffs der Conference League qualifiziert. Entsprechend gross ist die Erleichterung bei FCB-Präsident David Degen, wie Alex Frei nach dem Spiel erzählt: «Es ist sehr, sehr selten der Fall, dass David mir um den Hals fällt. Heute hat er es gemacht, also bin ich sehr dankbar dafür. So wie ich ihn kenne, gehe ich davon aus, dass er mir sogar einen Schmutz auf die Backe geben wird, wenn wir auch Sofia schlagen sollten. Ich hoffe aber, dass er nicht weiter geht», scherzt der Cheftrainer.

Nicht nur die Chefetage, sondern vor allem auch die Spieler zeigen sich nach dem Schlusspfiff erleichtert bei den Interviews. So auch Captain Fabian Frei: «Meine Güte. Ich will gar nicht wissen, wie es meinem Körper gehen würde, wenn wir heute verloren hätten und der ganze Aufwand schlussendlich für nichts gewesen wäre. Deshalb ist mir definitiv ein grosser Stein vom Herzen gefallen.»

«Gegen alle Widerstände gewehrt»

Verteidiger Michael Lang spürt neben der Erleichterung auch eine unglaubliche Freude: «Es macht einfach Spass mit dieser Truppe, weil wir einen wirklich guten und gepflegten Fussball spielen. Wir haben viel Ballbesitz und viele gute Offensivaktionen. Das haben auch die Zuschauer bemerkt. Wir haben wiederum bemerkt, dass das Stadion brennt. Auch heute herrschte wieder eine sensationelle Stimmung im Stadion. Das bringt uns gegenseitig weiter.»

Der FCB darf stolz sein auf seine Leistung. Vor allem, dass er sich von der Ineffizienz nicht einschüchtern liess. Er machte immer weiter, auch als er das Gegentor kurz vor der Pause bekam. Dieses hätte nicht zählen dürfen, da der Schiedsrichter davor den Ball berührte und es einen Spielunterbruch hätte geben müssen. Deshalb ist Torhüter Marwin Hitz enorm stolz auf die Mentalität der Mannschaft: «Wir haben verdient gewonnen und uns belohnt. Wir haben uns gegen alle Widerstände gewehrt und gehen nun müde ins Bett.»

Problem für Lugano-Spiel

Diesen Stolz teilt auch Alex Frei: «Diesmal sah man von der ersten Sekunde an, was unser Plan ist. Ich bin unglaublich stolz auf diese Mannschaft, weil die Leidenschaft, der Wille und all das unglaublich gut war. Es kommt eigentlich langsam meinem Idealbild vom Fussball, den wir spielen wollen, näher.»

Dennoch warnt der Cheftrainer auch, ohne auf die Euphoriebremse drücken zu wollen: «Man darf aber nicht ganz vergessen, dass zwei Spiele fehlen, um die Conference League zu erreichen.»

Nun wartet aber zuerst am Sonntag der FC Lugano im St. Jakob-Park. Und für dieses Spiel sieht Alex Frei ein grösseres Problem: «Wir müssen schauen, welche elf Spieler wir hinkriegen für den Sonntag. Das wird nicht ganz einfach, weil der eine oder andere ein Bobo hat. Aber wir werden auch am Sonntag gegen Lugano eine schlagkräftige Mannschaft auf den Platz stellen.»

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