Frankreichs Innenminister verbietet FCB-Fans die Reise nach Nizza

Publiziert19. April 2023, 04:59

Conference LeagueFrankreichs Innenminister verbietet FCB-Fans die Reise nach Nizza

Der FC Basel muss in Nizza wohl ganz auf seine Fans verzichten. Bürgermeister Christian Estrosi hat beim französischen Innenminister eine entsprechende Verfügung durchgeboxt.

von

Sven Forster

Dank dieses Treffers von Amdouni darf Basel weiter vom Halbfinal-Einzug träumen.

SRF

Darum gehts

  • Am Donnerstagabend trifft der FC Basel im Viertelfinal-Rückspiel der Conference League (21 Uhr) auswärts auf Nizza.

  • Rund 1500 Fans aus Basel waren in Südfrankreich erwartet worden.

  • Zunächst galten strenge Richtlinien, nun wird den Fans sogar ganz verboten nach Nizza zu reisen.

  • Bürgermeister Christian Estrosi hat am Dienstagabend im Innenministerium eine entsprechende Verfügung durchgeboxt.

Am Donnerstag um 21 Uhr gehtes für den FC Basel in Nizza um den Einzug in den Halbfinal der Conference League. Um nach dem 2:2 im Hinspiel doch noch irgendwie das Weiterkommen gegen den Favoriten aus der Ligue 1 zu bewerkstelligen, wäre das Team von Heiko Vogel eigentlich auf die Unterstützung der mitgereisten Fans angewiesen. Doch nun droht das grosse Fiasko: Am späten Dienstagabend verkündete Nizzas Bürgermeister Christian Estrosi, dass FCB-Fans überhaupt nicht nach Südfrankreich reisen dürfen!

Keine 48 Stunden vor Anpfiff hat Estrosi vom französischen Innenminister Gérald Darmanin eine Verfügung unterschreiben lassen, die den Fans des FC Basel grundsätzlich eine Reise nach Nizza verbietet. Der Bürgermeister möchte dadurch aufgrund der für Donnerstag geplanten grossen Streiks in Frankreich ein «Überlaufen» innerhalb der Stadt vermeiden. Doch hinter dem kurzfristigen Entscheid steckt noch mehr.

Angst vor Fan-Gewalt

Das französische Innenministerium bezeichnet die Basler Fans als «häufig eine Quelle der Störung der öffentlichen Ordnung», während die Nizza-Anhänger «häufig in und ums Stadion ein gewalttätiges Verhalten» annehmen würden. «Die Beziehungen zwischen den Anhängern der beiden Mannschaften, sind von Feindseligkeit durchdrungen», heisst es weiter. Nach einigen kleineren Zwischenfällen rund um das Hinspiel in Basel befürchtet man in Frankreich nun, dass das Rückspiel «Schauplatz einer Auseinandersetzungen» werden könnte.

Dabei stützt man sich unter anderem auf Zwischenfällen aus der jüngeren Vergangenheit beider Clubs, wie etwa die Ausschreitungen im Rahmen des Conference-League-Achtelfinals zwischen Marseille und dem FCB oder des Europa-League-Gruppenspiels zwischen Nizza und Köln.

1500 FCB-Fans erwartet

Bereits vergangene Woche hatte die Stadt Nizza die Rotblau-Fans aufgefordert, nicht zum Rückspiel nach Südfrankreich zu reisen. Gleichzeitig teilte sie mit, dass der Aufenthalt im FCB-Trikot im Stadtzentrum generell verboten sei und drohte neben Bussgeldern gar mit Gefängnisstrafen.

Am Dienstagnachmittag sah aber noch alles danach aus, als dürften die FCB-Fans zumindest beim Conference-League-Spiel im Allianz Riviera Stadion mit dabei sein. An einem Sammelpunkt ausserhalb der Stadt hätten im Basler Fanshop bezogene Voucher gegen ein Ticket eingetauscht werden sollen. Von dort war ein Transport mit Extrabussen zum Stadion und wieder zurück geplant gewesen.

Rund 1500 Fans aus Basel waren ab Mittwoch in Nizza erwartet worden. Der FC Basel hat bislang noch nicht auf den Beschluss der französischen Behörden reagiert. Auch die Uefa hat sich noch nicht zu Wort gemeldet.

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