FCB-Fans reisst der Geduldsfaden

Im Zuge der sportlichen Talfahrt des FC Basel liegen bei manchem Fan die Nerven blank. Die Rufe nach einer Entlassung von Ciriaco Sforza werden lauter.

Im dritten Klassiker setzte es für den FC Basel am Sonntag die dritte Niederlage ab. Ein klägliches Torverhältnis von 1:7 weist Rotblau in dieser Saison gegen den Rivalen aus Zürich auf. Der Pleiten-Hattrick gegen den FCZ ist aber nicht nur für sich historisch, sondern auch Ausdruck eines grösseren Problems: Mit 16 Punkten Rückstand auf den enteilten Meister YB und mittlerweile fünf sieglosen Spielen im Joggeli befindet sich der FCB sportlich auf Talfahrt.

Und eine Niederlage gegen den Erzrivalen schmerzt besonders, sowohl die Spieler als auch die Anhänger. «Da muss man sich auch bei den Fans entschuldigen», sagte denn auch FCB-Innenverteidiger Timm Klose nach der Pleite bedient ins Mikrofon – nur, damit ist es für viele Fans nicht getan.

«Sforza und der FCB …»

«Leider ist es nicht mehr genug, sich zu entschuldigen», kommentiert der Telebasel-User Christian Rion auf der Telebasel-Website. So könne es nicht weitergehen. Rion fordert Änderungen, und zwar auf dem Trainerposten: «Etwas passt nicht zwischen ihm und der Mannschaft». Ins selbe Horn blasen auch zahlreiche andere rotblaue Anhänger. «Sforza und der FCB, das passt nicht», findet auch Sandro Landi. Und Martin Fäs fragt sich, wie lange die Verantwortlichen noch zuschauen.

Trainer Sforza ist unter den Fans seit seinem Amtsantritt umstritten. Viele beäugen seine Arbeit mit der Mannschaft kritisch. Und wenn man durch die Facebook-Kommentarspalten bei Telebasel und dem klubeigenen Account scrollt, wird deutlich: Viele Fans sind mit ihrer Geduld am Ende. Und das in vielen Fällen schon vor dem verlorenen Klassiker am Sonntag.

Trainer und Spieler in der Schusslinie

«Desaster», «Katastrophe», «Eine Schande» sind nur einige Bezeichnungen der User für das, was der FCB zuletzt auf dem Rasen im Letzigrund zeigte. Dabei schiesst die Kritik keineswegs nur in Richtung des Trainers – auch die Mannschaft kriegt ihr Fett weg. Keine Ideen und mangelnde Leidenschaft wird bemängelt, die Truppe sei ein «chaotischer Hühnerhaufen», findet gar ein User.

(Bild: Giphy)

(Bild: Giphy)

Schwäche im zentralen Mittelfeld und fehlende Kontrolle über das Spielgeschehen werden Fabian Frei, Valentin Stocker und Co. vorgeworfen. Spieler, die eigentlich erfahren sind und die Maschine in Gang bringen sollten.

(Screenshot: Facebook/Telebasel)

(Screenshot: Facebook/Telebasel)

Sforza fliegt die Taktik um die Ohren

Doch bei aller Kritik an den Spielern landen viele Fans schlussendlich wieder bei Sforza, dessen Taktik und Führungsstil. Dass dieser bei seiner Vorstellung von «dominantem Fussball» gesprochen hat, hauen ihm jetzt zahlreiche Anhänger um die Ohren. Da dies bislang nicht funktioniere: Ein Fan bezeichnet das Gesehene als «lahmes Gekicke von hinten heraus», ein anderer spricht von «Standfussball». Das Einzige, was man erkennen könne, sei ein Chaossystem. Der eine Spieler wisse nicht, was der andere tut. Und die Verantwortung dafür trage der Trainer.

(Screenshot: Facebook/Telebasel)

(Screenshot: Facebook/Telebasel)

Und so werden die Rufe nach einer vorzeitigen Entlassung Sforzas lauter. Er schaffe es nicht, der Mannschaft eine Spielphilosophie mit auf den Platz zu geben, Spieler seien unter ihm schlechter geworden und die Taktik des versuchten Pressings passe nicht zum Kader, sind einige Meinungen. Rückendeckung erhält der Trainer aus der Community praktisch keine.

(Screenshot: Facebook/Telebasel)

(Screenshot: Facebook/Telebasel)

Fans bibbern vor der Zukunft

Der Frust in der Fangemeinde ist gross. Und so manche haben im Hinblick auf den weiteren Saisonverlauf kein gutes Gefühl. Wenn man jetzt nicht handle, droht der Absturz in der Tabelle. Schliesslich sitzt der neue Angstgegner Zürich ja mit nur noch drei Punkten Rückstand im Nacken. Und die Teams auf den Rängen 4 bis 6 lauern mit maximal sieben Zählern Rückstand und jeweils einem Spiel weniger als die Basler. Ungemütlich. Und am Mittwoch wartet bereits die nächste Hürde auf den FC Basel: Mit dem FC Winterthur wartet im Cup ein Gegner, der sich für Rotblau in den vergangenen K.o.-Duellen immer als Knacknuss erwiesen hat.

In der Sendung FCB Total diskutiert Telebasel-Sportchef Chris Stoecklin mit seinen Gästen Roland Paolucci und Erni Maissen die Situation beim FC Basel. Zu sehen am Montag, 15. Februar 2021, um 19:15 Uhr auf Telebasel.

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