Fans fordern Rausschmiss – Vogel wird scharf kritisiert

Liga-Schlusslicht FC Basel steckt tief in der Krise. Am Samstagabend verlor Rotblau das erste Mal seit 25 Jahren daheim gegen Servette. Es war die dritte Niederlage in Serie und das achte sieglose Ligaspiel hintereinander. Den letzten Erfolg in der Super League gab es am 30. Juli gegen Winterthur (5:2-Sieg). Und mehr noch: Seit der Entlassung von Timo Schultz hat Heiko Vogel eine Bilanz des Schreckens. In drei Spielen als Trainer an der Seitenlinie kassierte Rotblau sieben Treffer, ein eigenes Tor schoss sein Team nie. Seit der Einführung der Super League kam es noch nie vor, dass der FC Basel in drei aufeinanderfolgenden Spielen punkt- und torlos blieb.

Und trotz dieser Statistik sagte der Alt-Neu-Trainer auf der Pressekonferenz nach dem Spiel: «Enttäuscht bin ich auf gar keinen Fall.» Der Deutsche sprach davon, dass sich seine Spieler Chancen erspielt hätten und das Quäntchen Glück einfach gefehlt habe. Sein Team habe viel investiert, aber leider verloren. Vogel: «Uns fehlt derzeit eine gewisse Gnadenlosigkeit. Diese braucht es jedoch, um Punkte zu sammeln. Es geht darum, dass man auch den allerletzten Zweikampf gewinnen möchte.» 

Diese Worte kommen beim FCB-Anhang überhaupt nicht gut an. «Heiko Vogel fehlte die Gnadenlosigkeit. Mir fehlte viel mehr», meinte ein User auf X. Ein anderer Rotblau-Anhänger schrieb: «Die Gnadenlosigkeit hat gefehlt? Das Quäntchen Glück? Das war heute einfach nur sche****.» Hinzu kamen unzählige Posts, in denen die Userinnen und User den Rausschmiss von Vogel forderten. «Vogel raus», hiess es mehrfach. 

Taulant Xhaka stellte sich derweil gegenüber SRF erneut vor den Deutschen. «Er stellt uns eigentlich gut ein, wir können das im Moment aber nicht umsetzen. Wir sind alle ein bisschen zu fest mit uns selbst beschäftigt», sagte der Routinier. Er habe versucht, die jungen Spieler aufzumuntern. «Wir waren ja noch nie in einer solchen Position.» Er hielt jedoch fest, dass nun nicht die Zeit sei, um mit dem Finger auf andere zu zeigen: «Nur als Mannschaft kommen wir da wieder raus. Wir müssen kämpfen und auch die dreckigen Spiele gewinnen.»

Gleicher Meinung war Kevin Rüegg. In der Mixed Zone sprach er davon, dass man jeden Tag eine Lösung suche, um aus der Krise herauszukommen. Ihnen bleibe nichts anderes, als positiv zu bleiben. Der Sommer-Neuzugang, der seit langer Zeit wieder einmal in der Startelf stand, meinte auf die Frage, woran es derzeit liege: «Fragen Sie mich etwas Einfacheres.»  

Adrian Barisic hatte auch kein Rezept, um wieder ein Erfolgserlebnis zu erhalten. «Das ist die 1-Million-Franken-Frage», antwortete er darauf, wie sich der FCB aus dem Elend befreien könnte. Der Verteidiger sprach im Gegensatz zu Coach Vogel und Rüegg jedoch klare Gründe für die Krise an. «90 Prozent der Spieler waren nie in einer solchen Situation», so Barisic. Es sei Neuland. «Wir haben viel Druck und dieser killt uns.» Er forderte: «Wir müssen uns hinsetzen und schauen, was das Problem ist.» Der FCB sei der grösste Verein in der Schweiz und dieser habe nun nach zehn Spielen fünf Punkte. «Das ist einfach nicht genug.»

Der FC Basel trifft nächstes Wochenende auf Lausanne-Sport. Die Westschweizer, die am frühen Samstagabend remis gegen Ouchy spielten, befinden sich ebenso im Tabellenkeller, haben aber bereits vier Punkte Vorsprung auf den FCB. Wenn Rotblau erneut verliert, wäre es bereits die vierte Niederlage im vierten Spiel unter Vogel.