Ciriaco Sforza steht vor einer schwierigen Entscheidung: Gibt er wieder Djordje Nikolic die Chance? Oder ist Heinz Lindner zum Stammgoalie avanciert?
Es gibt Fragen im Fussball, an denen scheiden sich die Geister. Oder Gemüter. Also die Fans. Die Frage, wer denn nun künftig das Basler Tor hüten soll, liegt nach den letzten Spielen eigentlich auf der Hand: Es ist Heinz Lindner. Doch so einfach gestaltet sich die Angelegenheit nicht.
Der arrivierte Österreicher kam in den letzten vier Spielen zum Handkuss bei Rotblau. Das, weil der bis anhin gesetzte Djordje Nikolic in Serbien aufgrund von Corona in Isolation musste. Heinz Lindner vermochte das Blatt in dieser Zeit zu drehen.
Der erfahrene Lindner strahlt seit seinem Debüt gegen die Young Boys eine extreme Ruhe aus. Eine Ruhe, die in der aktuellen Findungsphase bitter nötig ist bei den Baslern. Er sicher in seinen Aktionen. Kommuniziert klar. Glänzt mit herausragenden Reflexen und Paraden. Hält sein Team somit im Spiel und ist massgeblich daran beteiligt, dass man erstmals in dieser Saison gegen die Genfer ohne Gegentor bleibt.
Grobe individuelle Fehler
Djordje Nikolic auf der anderen Seite ist und bleibt ein Versprechen für die Zukunft. Der inzwischen 23-jährige Serbe wurde nach dem Abgang von Jonas Omlin zur Nummer Eins im Basler Tor befördert, hat aber sein Potenzial nur selten unter Beweis stellen können. Die Fussstampfen, die vom Schweizer Nati-Goalie hinterlassen wurden, scheinen für den Serben aber (noch) zu gross.
Zwar bleibt im Hinterkopf immer wieder das Spiel des FCB bei Getafe in der Europa League hängen, als Nikolic den Sieg gegen die Spanier mit starken Paraden festhielt. Inzwischen aber leistet sich der Serbe immer wieder eklatante und individuell grobe Fehler. Fehler, die in Niederlagen oder mindestens Punktverlusten mündeten. Sinnbild dafür ist das Gegentor kurz vor Schluss im Cupfinal, als der Serbe einen haltbaren Flatterball von Marvin Spielmann nicht zu parieren vermochte. Und damit die Träume der Basler den Cup-Titel zu verteidigen eigenhändig begrub.
Kehrt Nikolic zurück ins Tor?
Die Fans pochten und hofften bereits bei der Verpflichtung von Ersatzgoalie Heinz Lindner auf eine neuerliche Rochade im Basler Tor. Und sie fühlen sich nach den letzten Spielen mit dem erfahrenen 30-Jährigen im Tor bestätigt. FCB-Trainer Ciriaco Sforza seinerseits aber deutete nach dem Sieg gegen Servette bereits an, dass Djorde Nikolic ins Basler Tor zurückkehren würde. Ob er sich damit einen Gefallen tut?
Fakt ist: Heinz Lindner gibt der Basler Hintermannschaft aktuell die Ruhe und Stabilität, die sie benötigt. Das hat der Österreicher eindrücklich unter Beweis gestellt. Die Zeit der Experimente ist vorbei. Von aussen betrachtet scheint die Goalie-Frage beantwortet. Ob das Ciriaco Sforza genau so sieht? Das bleibt abzuwarten.
Der Beitrag Das nächste Kapitel in der Goalie-Diskussion erschien zuerst auf Telebasel.