Publiziert19. April 2023, 18:59
Conference LeagueAnhörung vor französischem Staatsrat – FCB-Fans dürfen auf Nizza-Spiel hoffen
Dank juristischer Mittel erhofft sich der FC Basel doch noch die Zulassung der eigenen Fans für das Viertelfinal-Rückspiel der Conference League gegen Nizza.
- von
- Lucas Werder
(aus Nizza)
Darum gehts
-
Am Donnerstagabend trifft der FC Basel im Viertelfinal-Rückspiel der Conference League auf Nizza.
-
Kurzfristig haben die französischen Behörden allen FCB-Fans die Einreise nach Nizza verboten.
-
Am Donnerstagmorgen soll es nun kurzfristig zu einer Anhörung vor dem französischen Staatsrat in Paris kommen.
Als «einen Akt der Willkür, wie ihn der FCB in seiner 130-jährigen Geschichte noch nie erlebt hat», beschreiben die Verantwortlichen des FC Basel den kurzfristigen Entscheid des französischen Behörden, den FCB-Fans die Einreise nach Nizza zu verbieten. Gestützt auf teilweise mehrere Jahre zurückliegende Fan-Zwischenfällen sowie die für Donnerstag in Frankreich geplanten Streiks hat der französische Innenminister Gérald Darmanin einem entsprechenden Antrag des Bürgermeisters von Nizza stattgegeben. Das Verbot gilt für sämtliche Personen, die sich als FCB-Fans zu erkennen geben.
Der FCB bezeichnete die Tatsache, dass die eigenen Fans keine 48 Stunden vor der Partie einfach ausgeschlossen werden, als «wettbewerbsverzerrenden» und für ein Viertelfinal-Rückspiel der Conference League «unwürdigen» Umstand, den man nicht so einfach akzeptieren werde. Im Verlaufe des Mittwochs hat der Club gemeinsam mit der internationalen Fanorganisation FSE juristischen Möglichkeiten geprüft – offenbar mit Erfolg. Genau zwölf Stunden vor Anpfiff soll es am Donnerstagmorgen um neun Uhr zu einer Anhörung vor dem französischen Staatsrat im Pariser Palais Royal kommen.
Muttenzerkurve will sich an Verbot halten
Der FCB hatte ursprünglich mit rund 1500 eigenen Fans in Nizza gerechnet. Rund 1100 Voucher, die in Nizza vor Ort für ein Ticket im Gästesektor eingetauscht hätten werden sollen, sind verkauft. Bereits am Mittwoch befanden sich zahlreiche Basler Fans in der südfranzösischen Stadt. Zahlreiche weitere dürften trotz des aktuell weiterhin geltenden Einreiseverbots im Verlaufe des Donnerstags folgen.
Auch die Muttenzerkurve wird mit mehreren Bussen in Richtung Südfrankreich reisen. Allerdings verzichtet die Fan-Gruppierung bewusst darauf, den Konflikt mit den französischen Behörden zu suchen. «Im Fall, dass FCB-Fans verboten bleiben, werden mir das Spiel alle zusammen in der nächstgrössten Stadt ausserhalb der Verbotsgrenze verfolgen», schreibt die Muttenzerkurve auf ihrer Website.
Ausgerechnet die Uefa hat sich bislang weiter nicht zu den Massnahmen der französischen Behörden geäussert. Im März war es im Vorfeld des Champions-League-Achtelfinals zwischen Napoli und Frankfurt zu einem ähnlichen Zwischenfall wie nun in Nizza gekomen. Damals hatte Uefa-Präsident Aleksander Ceferin erklärt: «Wenn so etwas passiert, wird dort nicht gespielt. Ganz einfach: Wir werden die Regeln ändern.» Offenbar bislang nichts als leere Worte.
Dein tägliches Sport-Update
Erhalte täglich brandaktuelle News aus der Welt des Sports. Ob Interviews, Porträts, Spielberichte oder Analysen: Unsere Reporter informieren dich direkt in deinem Postfach.