Auf den FC Basel wartet in der Meisterschaft ein happiges Restprogramm. Die Qualifikation für Europa könnte auf den letzten Metern verspielt werden.
Die Super League befindet sich vier Spieltage vor Schluss in der heissen Phase. Während die Berner Young Boys den vierten Meisterschaftstitel in Serie bereits ins Trockene brachten, kann auf den hinteren Plätzen noch alles passieren. Sechs Teams von Platz vier abwärts können theoretisch noch absteigen. Auch der FCB auf Rang zwei hat einen Platz in der Conference-League-Qualifikation noch nicht sicher. Diesen Platz können dem FCB theoretisch sechs Mannschaften noch streitig machen.
Servette ist dem FCB auf den Fersen
Die Konkurrenz sitzt dem FCB im Nacken. Rotblau hat für die noch zu absolvierenden Spieltage ein schweres Los gezogen. Am Samstag treffen die Basler in der wohl bedeutsamsten und schwierigsten Partie auf den Ligakrösus YB. Danach folgen die Spiele gegen Lugano (Tabellenplatz 4), Zürich (7) und Sion (10). Der aktuell grösste Konkurrent ist Servette FC. Die Genfer haben exakt gleich viele Siege, Unentschieden und Niederlagen geholt wie der FCB. Daher resultiert auch die Punktgleichheit mit den Baslern, welche nur dank der besseren Tordifferenz auf Platz zwei stehen.
Servette hat jedoch die etwas leichteren Gegner in den letzten vier Partien. Mit dem FC Luzern (5), Lausanne-Sport (6), FC Vaduz (9) und FC St. Gallen (8) stehen den Genfern vor allem Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte gegenüber. Dass die Genfer dadurch einen Vorteil haben denkt Interimstrainer Patrick Rahmen nicht.

«Man sieht ja, dass die Mannschaften sehr nahe beieinander sind. Dass es auch von Woche zu Woche immer wieder Spiele gibt, die etwas anders kommen, als resultattechnisch erwartet. Es geht jetzt aber wirklich ‹um die Wurst›, wie man so schön sagt. Und dann kommen natürlich auch noch andere Dinge hinzu. Wie der Druck, dass man plötzlich etwas verlieren könnte und das bekommt auch Servette zu spüren. Von dem her ist jeder Match schwierig zum spielen, egal gegen welchen Gegner der Liga. Es ist alles nahe beieinander und ich glaube nicht, dass irgendjemand einen Vor- oder Nachteil hat», so Patrick Rahmen.
Der FCB muss sich neben Servette auch vor Lugano, Luzern und Lausanne in acht nehmen. Diese Teams haben nur vier (Lugano) respektive fünf (Luzern, Servette) Punkte Rückstand.
Europäische Bühne ist enorm wichtig
Auf den letzten Metern könnte Rotblau also noch einen Platz in Europa verspielen. Steht der FCB Ende Saison nicht auf Rang zwei oder drei, nimmt er nicht einmal an der Qualifikation zur neu geschaffenen Conference-League teil. Ein zweites Jahr ohne Auftritt auf der europäischen Bühne hätte wohl auch sportliche folgen – ganz abgesehen von den ausbleibenden Prämien.
Die Spieler können sich im internationalen Fussball nicht mehr präsentieren. Akteure wie Arthur Cabral, Eray Cömert oder Edon Zhegrova müsste der FCB wahrscheinlich diesen Sommer ziehen lassen. Zudem ist man selber nicht mehr so attraktiv für Spieler aus dem Ausland. Die Tendenz aus den Duellen unter Patrick Rahmen zeigt zwar in eine andere Richtung, aber der FCB bleibt gefährdet.
Vier Schicksalsspiele
«Nachdem wir in zehn Spielen nur einen Sieg holten und der neuen Situation, habe ich aufgezeigt wie der Weg sein sollte. Auf diesem Weg sind wird bisher gut gefahren, haben gut gearbeitet. Jetzt geht es eigentlich darum, die Kontinuität reinzubringen. Was dann nach diesen vier Spielen ist, werden wir sehen», sagt Patrick Rahmen zur knappen Ausgangslage.
Die kommenden vier Spiele sind also ganz entscheidend für die Zukunft des FC Basel. Es gibt jedoch noch einen kleinen Hoffnungsschimmer sollte Rotblau zum Schluss der Saison auf dem vierten Tabellenplatz liegen. Nämlich dann, wenn der FC. St Gallen oder der FC Luzern auf Rang zwei oder drei steht und den Cupfinal gewinnt. Dann bekommt das Team auf Platz vier ebenfalls die Chance sich in der Qualifikation zur Conference-League zu beweisen.
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