Der FCB verliert auch den dritten Klassiker in dieser Saison. Wieder kassiert er einfache Gegentore und ist dementsprechend frustriert.
Viele FCB-Fans reiben sich verwundert die Augen: In dieser Saison konnte der FCB in drei Anläufen den FC Zürich nicht bezwingen. Schlimmer: Er verlor alle drei bisherigen Direktduelle gegen den Erzrivalen.
«Es tut mir leid»
Das schmerzt natürlich auch den Ur-Basler Timm Klose: «Das ist mehr als brutal. Und da muss man sich auch bei den Fans entschuldigen. Das ist definitiv nicht der Standard, den man als FC Basel hat.» An fehlender Unterstützung der Fans liege es nicht. «Die Unterstützung ist da. Sie kamen auch gestern ins Training und feuerten uns an. Ja, es tut mir leid», sagte der Innenverteidiger nach dem Spiel.
Mit dieser Niederlage sei er einfach bedient gewesen, weil er wütend sei, dass der FCB nach dem Rückstand nicht mehr zurück ins Spiel kam. Vor allem die einfachen Gegentore, die der FCB in praktisch jedem Spiel kassiert, frustrieren ihn. «Wir verteidigen es eigentlich okay, aber wir kassieren dann trotzdem immer ein oder zwei Tore», so Klose. Er fügt an, dass das auch eine Sache der Entwicklung sei, etwas, was man in Zukunft besser machen müsse.
Sprachloser Ciriaco Sforza
Nicht enttäuscht, sondern sprachlos sei FCB-Trainer Ciriaco Sforza, wie er an der Medienkonferenz nach dem Spiel sagte. Auch für ihn ist es unverständlich, dass der FCB so einfache Gegentore kassiert: «Mich nervt es, dass wir so einfache Tore kassieren und danach solche Spiele verlieren. Das ist unnötig. Das ist das, was mich momentan nervt.»
Er hadert aber auch mit einer Aktion ganz am Anfang des Spiels von Endon Zhegrova. Dieser kann von einem Fehler in der Zürcher Defensive profitieren. Anstatt aufs Tor zuzulaufen, versucht er es aber mit einem Heber aus grosser Distanz. Zu leger, findet sein Trainer: «Bei einer solchen Chance will ich das Spiel gewinnen und habe einen Killerinstinkt. Das macht mich wütend. Wenn man klare Torchancen hat, muss man sie nutzen. Dann muss man den Hunger und die Geilheit haben, um das Tor machen zu wollen. Und das fehlt mir.»
Sich kritisch hinterfragen
Die ganze Situation, in der Rotblau steckt, ist für Timm Klose schmerzhaft. So hat er sich seine Rückkehr wohl nicht ausgemalt. «Es brennt innerlich massiv momentan. Es ist auch nicht einfach die richtigen Worte zu finden, wenn man gerade wütend ist nach einem Spiel. Deshalb muss ich mich auch ein wenig zurückhalten. Wir haben aber ein Ziel, und wir arbeiten daran. Dass es nicht von heute auf morgen geht, das ist, glaube ich, auch dem Club klar. Ich glaube, der FCB bewegt sich in die richtige Richtung. Und ich habe ein gutes Gefühl, was die Zukunft anbelangt. Wir müssen uns einfach immer stetig weiterentwickeln. Das ist das Wichtigste.»
Vor allem müsse sich der FCB auch kritisch hinterfragen, wenn etwas nicht gut sei. «Denn das gehört auch zur Entwicklung dazu. Nicht immer nur das Gute sehen, sondern auch einmal die schlechten Sachen ansprechen», sagte Timm Klose zum Schluss.
Am Mittwoch geht es für den FCB im Schweizer Cup gegen den FC Winterthur weiter. Dort ist – im Gegensatz zur Meisterschaft – der Titel noch in Reichweite.
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