Publiziert31. Januar 2024, 04:41
FCB-Barry«Wer hat noch Pipi in den Augen?»: Bei Chancentod platzt der Knoten
Der FC Basel gewinnt gegen den FC Winterthur. Zum Helden wurde der junge Stürmer Thierno Barry.
Hier trifft Barry zum 1:0 gegen Winterthur.
SRF
Darum gehts
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Der FC Basel siegte mit 3:1 gegen den FC Winterthur.
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Thierno Barry traf doppelt.
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Die Freude war nachher riesig bei ihm. Zuletzt scheiterte er immer wieder.
Endlich. Im 19. Anlauf traf Thierno Barry. Der Knoten platzte beim jungen Stürmer des FC Basel in der Partie gegen den FC Winterthur (3:1). Nach einem Fehler von Winti-Verteidiger Granit Lekaj schaltete Barry in der 13. Minute blitzschnell und erzielte auf coole Art und Weise den umjubelten Führungstreffer für Rotblau.
Die Freude war ihm nachher anzusehen. Mit ausgebreiteten Armen rannte er über das Feld und schrie sein Glück heraus. Die Mitspieler und die mitgereisten Fans feierten den 21-jährigen Franzosen, der im Sommer aus der zweiten belgischen Liga kam, in der er 20 Tore erzielt hatte. In der Schlussphase traf er gar nochmals.
Thierno Barry scheiterte immer wieder
Nach dem Spiel war Barry bei blue überglücklich: «Endlich. Seit fast sieben Monaten konnte ich kein Tor schiessen. Es war wirklich schwierig für mich, aber ich hatte Glück, dass mich meine Teamkollegen die letzten Monate so gepusht haben im Training.» Die Pause im Januar habe ihm gut getan. «Ich konnte meinen Kopf etwas freibekommen.»
Und tatsächlich, der Start beim FC Basel war Horror für ihn. Zwar traf er im Sommer in der Quali für die Conference League gegen Tobol Kostanay, doch er verschuldete zwei Elfmeter und flog vom Platz. Schon im ersten Spiel gegen den FCSG kassierte Barry einen Platzverweis.
In der Folge klebte ihm das Pech am Schuh. Und das wirklich. In 18 Spielen traf er nie mehr ins Tor, er wurde zum Chancentod. Denn immer wieder tauchte er zwar vor dem gegnerischen Goalie auf, doch immer scheiterte er.
«Freue mich so unglaublich fest für ihn»
Hinzu sah sich der Stürmer im Herbst mit rassistischen Anfeindungen konfrontiert. «Aktuell werden auf unseren Kanälen vermehrt einzelne Spieler angefeindet. Absolut inakzeptabel sind rassistische Kommentare und generell solche, welche die persönliche Integrität Einzelner verletzen», schrieb der FCB im Dezember und stärkte seinem Spieler so den Rücken. Und auch Barry selbst wehrte sich.
All das ist nun vergessen. Nachdem die FCB-Fans den jungen Mann bereits zuletzt immer wieder anfeuerten und unterstützten, war jetzt, nach seinem ersten Ligator, die Freude riesig. «Freue mich so unglaublich fest für ihn», meinte ein Anhänger auf X. Jemand anders schrieb: «Wer hat neben mir auch noch Pipi in den Augen …?»
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