«Die Unabhängigkeit des Vereins ist ein erster Schritt»

Bernhard Burgener zieht sich als Präsident des FC Basel zurück. Die Fans sind zufrieden und hoffen nun auf Besserung.

Patrick Fassbind ist eines der Gesichter der Bewegung «Yystoo für e FCB». Über 9000 Unterschriften hat die Petition bislang gesammelt. Nun scheinen die Proteste der FCB-Fans erstmals Früchte zu tragen.

Patrick Fassbind, Präsident Bernhard Burgener hat bekannt gegeben, dass er sich nicht mehr zu Wahl stellen wird. Was reagieren Sie auf diese Nachricht?

«Yystoo für e FCB» ist sehr erfreut über diesen Entscheid, der nun endlich gefällt wurde. Auch wenn es sehr kurzfristig vor der GV geschieht. Das öffnet uns jetzt aber die Tore, einen unabhängigen Vereinsvorstand zu etablieren.

Bernhard Burgener hat selber gesagt, dass er diese Situation als Chance ansieht. Was für eine Chance ist das nun?

Aus unserer Sicht ist der Verein eine wichtige Stätte für die Fan-Kultur. Dass der Verein sich unabhängig entwickeln kann und die Strömungen der Fans auch zusammenfassen kann. Die kreative Kraft der Fans zu bündeln. Und dass der Verein eine eigenständige Identität erhält, was aktuell nicht der Fall ist.

Sind die Fans nun zufrieden mit diesem Ergebnis? Oder hat man erst recht nun Lunte gerochen und stellt noch weitere Forderungen?

Uns geht es um die Sache – um den FC Basel. Wir wollen, dass dieser Verein unabhängig wird. Das ist das, was wir Fans beeinflussen können. Das ist nun auch das, was wir für die Generalversammlung anstreben: Ein unabhängiger und kritischer Vereinsvorstand, der den Herren Bernhard Burgener und Roland Heri auch Paroli bieten und die Interessen des Vereins dort auch durchsetzen kann.

Sie fordern also nicht, dass Bernhard Burgener als Mehrheitsaktionär und Eigentümer des Vereins zurücktritt?

«Yystoo für e FCB» hat die klare Absicht einen Führungswechsel anzustossen. Aber wir können das nicht erzwingen. Die Unabhängigkeit des Vereins ist nun ein erster Schritt. Unser Augenmerk richtet sich nun auf den Vereinsvorstand, damit kompetente und unabhängige Leute dort Einsitz nehmen. Dass Leute dort Einsitz nehmen, die sich einbringen, mit anpacken und den Verein vorwärts bringen wollen.

Gibt das da bereits konkrete Namen?

Wir haben das kommuniziert: Wir werden Vorstandsmitglieder zu gegebener Zeit vorschlagen. Nun ist das alles ziemlich kurzfristig passiert. Bernhard Burgener hat nun auch selber gesagt, dass man ihn jetzt nicht mit Vorschlägen überrennen soll.

Haben Sie das Gefühl, dass nun die Unruhe rund um Rotblau weniger wird?

Das war nur eine Forderung, die wir gestellt haben. Diese wurde nun mit dem unabhängigen Vereinsvorstand erfüllt. Zuerst geht es nun an die Umsetzung. Nun müssen wir die richtigen Leute dort hin wählen. Die Vereinsmitglieder des FCB müssen nun die Verantwortung übernehmen. Aber es ist natürlich ein taktischer Entscheid von Herrn Burgener, dass er nicht mehr antritt. Ich glaube kaum, dass bei der aktuellen Stimmung, wiedergewählt worden wäre.

Glauben Sie Bernhard Burgener, dass «Yystoo für e FCB» kein Faktor spielte in seiner Entscheidung? Dass dieser Rücktritt von langer Hand geplant war?

Ich glaube ihm nicht. Laut der «Basler Zeitung» hat er am Montag vor einer Woche noch gesagt, dass er erneut antreten werde. Das wurde in der Sitzung mit den Kritikern so gesagt. Aber das ist nun irrelevant. Wir wollen für den FCB einstehen. Es ist einzig wichtig, dass dieser Entscheid nun gefällt wurde. Wer nun welchen Anteil daran hat, ist nicht relevant. Wir sagen, dass wir das vielleicht ein bisschen beschleunigen konnten. Aber den Erfolg uns allein auf die Fahne schreiben, würde ich nicht.

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