Zusammenfassung des Spiels:
Zum eigentlichen Saisonstart trifft der FC Basel zu Hause auf den FC Zürich. Schnell merkt man, dass bei uns Qualität eingekauft wurde. Man erkennt aber auch, dass beim FC Zürich die Spieler einen Plan mitbekommen haben und jeder weiss, was er zu tun hat.
Nach ein paar Halbchance vor allem für den FCZ kommt Basel kurz vor der Pause zur ersten Grosschance der Partie. Nach einem schönen Tackling von Veiga und einem ebenso gut gespielten Steilpass von Frei, setzt sich Jovanovic gekonnt durch und spielt zurück auf die frei stehenden Barry und Demir. Der Rest ist Slapstick und der Ball landet über dem Tor. Und wie heisst es so schön. Machst Du die Tore vorne nicht, bekommst Du sie hinten. Genau das passiert dann kurz vor der Pause. Barisic befördert den Ball beim Versuch zur Rettung ins eigene Tor.
Nach der Pause folgt gleicht der nächste Nackenschlag. Der immer noch nicht bereit wirkende van Breemen vergisst Marchesano und dessen Schuss oder Flanke köpft Okita ins Tor. Da hätten wohl nicht mehr viele im Stadion auf einen Punkt des FCB gewettet.
Unter Mithilfe des FC Zürich, welcher einige Konter leichtfertig vergab, gelang dann doch noch zuerst der Anschlusstreffer mittels Freistoss von Veiga und der Ausgleich in der Nachspielzeit via Abstauber durch Sigua. Nicht zufällig entstanden die Tore aus Standards.
Ein paar Eindrücke:
Timo Schulz wechselte zurück zur Viererkette und dem im Basel bestens bekannten (vielleicht nicht den neuen Spielern) 4-2-3-1 System. Schnell war auch die neue zentrale Achse zu erkennen. Ausser Hitz waren dies alles neue Spieler mit Barisic, Veiga und Jovanovic.
Den besten Eindruck hinterliess sicherlich dabei Veiga, der sofort den Chef auf dem Platz gab. Barisic zeigte eine abgeklärte solide Leistung und wird hoffentlich mit Comas an seiner Seite ein Bollwerk für die Zukunft bilden. Klar zu sehen war auch, dass Jovanovic der neue Zielspieler im Sturm sein soll. In der einen oder anderen Szene deutete er seine Klasse durchaus an. Die Leistung der anderen Neustarter war etwas zwischen diskret (Malone, Dräger) wechselhaft (Demir) und vielversprechend (Gauto).
Da wohl nur wenige Spieler zur Nationalmannschaft einrücken dürfen, müsste der FCB die neuerliche Pause gut nutzen können und ein paar Automatismen aufbauen. Der Grundstein für eine gute Saison könnte nun doch noch gelegt worden sein mit dem auch psychologisch wichtigen Punktgewinn in letzter Minute.
Einzelkritik:
Marwin Hitz: War bei den Gegentoren machtlos, hielt, was zu halten war – ok
Dominik Schmid: Ich sah ihn schon stärker auf der linken Verteidigerposition als gegen den FCZ. War aber solide ohne grosse Fehler oder Glanzleistungen – ok
Finn van Breemen: Ich schrieb schon beim letzten mal, dass ihm macht der Trainer keinen Gefallen, dass er ihn immer laufen lässt. Nach gutem Start bald wieder verunsichert und diversen Fehlern. Wirkt auf mich gedanklich noch zu langsam für dieses Niveau – ungenügend
Adrian Barisic: Schiesst zwar ein Eigentor, hatte auch ein oder zwei Wackler, scheint aber bereit den Abwehrchef in Zukunft geben zu können – ok
Mohamed Dräger: Solider Einstand ohne grosse Schwankungen. Noch ohne die grosse offensive Wrikung, wie man dies teilweise in Luzern sah – ok
Fabian Frei: Gab den einen Sechser und verschwand etwas neben Veiga. Unter dem Strich eine Leistung, die ok war. – ok
Renato Veiga: Man durfte einen guten Fussballer erwarten. Es kam dann ein Antreiber mit viel Herz, einem wunderbaren Freistoss und dem einen oder anderen Fehler. Bin gespannt, ob er den Charaktertest in der Wadt ohne Zuschauer dann auch bestehen kann – gut
Thierno Barry: Der gelernte Mittelstürmer läuft am linken Flügel auf. Bin mir nicht sicher, ob seine Technik reicht, um am Flügel zu brillieren. Die Geschwindigkeit wäre auf jeden Fall vorhanden – ok
Yusuf Demir: Sein Talent am Ball ist unverkennbar, seine fehlende Spielpraxis war auch zu bemerken. In ein paar Spielen werden wir wissen, ob er ein Unterschiedsspieler sein wird – ok
Maurice Malone: Ein sehr diskreter Auftritt. Es bleibt einzig die Szene in Erinnerung, wo er nach dem Abschluss von Demir den Ball aus guter Position über das Tor schiesst – ungenügend
Djordje Jovanovic: Lässt zweimal seine Klasse aufblitzen. Seine erste Vorarbeit war perfekt, dass der Ball nicht im Tor gelandet ist, kann er nicht beinflussen. Die zweite führt dann zum Ausgleich. Sonst versuchte er den Ball so oft wie möglich festzumachen, was manchmal besser manchmal schlechter gelang – ok
Taulant Xhaka: Konmt für Fabian Frei und füllt dessen Platz in etwa gleich aus mit anderen Fähigkeiten. Holt sich die obligate Karte gegen die Zürcher (lernfähig?) – ok
Juan Gauto: Ersetzt Malone so, dass es überraschen würde, wenn er in der nächsten Runde diesen nicht in der Startformation ablösen würde– gut
Gabriel Sigua: Ersetzt Barry und wirkt stringenter und reifer als sein Vorgänger. Sein Highlight sicherlich der Ausgleichstreffer – gut
Jonathan Dubasin: Ersetzt Demir und darf sich die Flanke auf Jovanovic gutschreiben lassen vor dem Ausgleich. Hat noch einen guten Abschluss, der neben das Tor geht- zu kurz für eine Bewertung im Einsatz
Michael Lang: Ersetzt Dräger und fällt nicht mehr speziell auf. Bin gespannt, ob er sich mit der neuen Rolle abfinden kann oder doch ncoh wechselt – zu kurz für eine Bewertung im Einsatz
Timo Schulz: Hatte zwei Wochen Zeit die neuen Spieler zu integrieren. Da darf man sicher keine Wunderdinge erwarten. Zeigte Mut, dass er gleich mit 6 Neuen antrat. Ob ein Barry am Flügel wirklich gut aufgehoben ist, zeigt vielleicht die Zukunft. Ob er die Mannschaft auch gegen schwächere Gegner ohne stimmungsvolle Ambiente zu Höchstleistungen antreiben kann, werden wir auch bald sehen können – ok
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