Publiziert14. August 2023, 05:04
Basler Krise«Gehört sich nicht» – FCB-Goalie Hitz attackiert Mitspieler
Der FC Basel rutscht nach dem 1:2 gegen Aufsteiger Lausanne-Sport auf den Barrageplatz ab. FCB-Goalie Marwin Hitz schlägt Alarm und kritisiert Teamkollege Riccardo Calafiori.
Lausannes Baldé schockt den FCB in der 93. Minute mit dem 2:1.
SRF
Darum gehts
-
Der FC Basel steht nach vier Spieltagen auf Platz 11 der Super League.
-
Goalie Marwin Hitz beklagt sich über die Transferpolitik.
-
Auch Trainer Timo Schultz wünscht sich dringend gestandene Spieler als Verstärkung.
Drei Punkte aus vier Spielen, nur Platz 11 in der Super League und das peinliche Europacup-Aus gegen Tobol Kostanay – der katastrophale Saisonstart des FC Basel ist spätestens nach der 1:2-Heimniederlage gegen Lausanne-Sport endgültig perfekt. «Das kommt jetzt nicht so überraschend, dass es mich komplett aus den Socken haut», gesteht Marwin Hitz (35) und kritisiert damit indirekt die Transferpolitik der Basler Führung.
Die zahlreichen Abgänge von Leistungsträgern wie Zeki Amdouni, Andy Diouf oder Andy Pelmard hat der FCB bislang alles andere als kompensieren können. «Dass das Kader so wie heute nicht ausreicht, ist jedem klar. Nach diesem Spiel kann man das so deutlich ansprechen», so Hitz. «Wir werden den Ansprüchen nicht gerecht.»
«Es ist zu spät»
Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass Sportchef Heiko Vogel bis zum Ende des Transferfensters Verstärkung angekündigt hat. «Es ist meiner Meinung nach zu spät. Vier Spiele sind mehr als zehn Prozent der Saison, die bereits durch sind. Die Punkte, welche die Teams vor uns haben, kannst du ihnen nicht mehr wegnehmen», so der Basler Schlussmann.
Ohne diesen namentlich zu nennen, teilt Hitz auch gegen Teamkollege Riccardo Calafiori (21) aus. Der Italiener, der vor einem Wechsel zur AC Milan steht, fehlte gegen Lausanne-Sport im Basler Aufgebot. Offiziell meldet der FCB den Verteidiger als verletzt. «Oft sind die Spieler, die kurz vor einem Wechsel stehen, schnell einmal angeschlagen», so Hitz. «Das ist eine Sache, die sich nicht gehört. Du spielst für einen Club und die Fans. So etwas ist schwierig zu verdauen.»
FCB-Eigengewächse als Lichtblick
Timo Schultz (45) widerspricht seinem Goalie: «Richy ist verletzt, er hat Probleme mit dem Hüftbeuger», erklärt der FCB-Trainer. Immerhin sind sich Hitz und Schultz aber einig, was die wenigen Basler Lichtblicke betrifft: Die beiden Eigengewächse Leon Avdullahu (19) und Andrin Hunziker (20) gehörten gegen Lausanne zu den wenigen Baslern, die positiv auffielen.
Avdullahu zeigte bei seinem Super-League-Debüt im zentralen Mittelfeld einen abgebrühten Auftritt, der eingewechselte Hunziker sorgte mit seinem ersten Profi-Treffer für den FCB für den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich. Schultz: «Leon hat unserem Spiel heute gut getan, Andrin war nach seiner Einwechslung ein sehr belebendes Element. Ein grosses Lob an die beiden.»
Basel bis Anfang September auf Barrageplatz
In der Krise nun aber nur auf die eigene Jugend zu setzen, sieht Schultz nicht als Patentlösung. «Die Wahrscheinlichkeit mit gestandenen und erfahreneren Spielern, die auch physisch besser dagegenhalten können, ein Spiel zu gewinnen, ist natürlich höher. Mehr Führung auf dem Platz würde auch den jungen Spielern helfen», so der Deutsche. Damit macht der FCB-Trainer deutlich, dass er sich dringend auch routinierte Spieler als Verstärkung wünscht. «Ich bin froh, wenn die Transferperiode endlich vorbei ist. Dieses Thema begleitet uns schon viel zu lang».
Für die Basler geht es in der Super League erst Anfang September weiter. Am kommenden Wochenende wartet in der 1. Cup-Runde der Neuenburger Club Saint-Blaise (2. Liga), anschliessend steht nach der verschobenen Partie gegen Lugano eine spielfreie Woche an. Der FCB muss also mindesten bis zum 3. September und dem Klassiker zu Hause gegen den FCZ mit dem Barrageplatz Vorlieb nehmen.
Dein tägliches Sport-Update
Erhalte täglich brandaktuelle News aus der Welt des Sports. Ob Interviews, Porträts, Spielberichte oder Analysen: Unsere Reporter informieren dich direkt in deinem Postfach.