Zusammenfassung des Spiels:
Das erste Heimspiel brachte den ersehnten ersten Vollerfolg. Das Spiel begann einmal mehr mit einem Negativerlebnis. Ein eher harmloser Freistoss führte bereits nach 8 Minuten zur Führung der Gäste. Die Verunsicherung in den Reihen von Rotblau war spürbar. Immerhin fiel man nicht völlig von der Rolle wie am letzten Donnerstag. Der Knackpunkt war dann der glückliche Ausgleich kurz vor der Pause durch Finn van Breemen.
Gestärkt durch dieses Erfolgserlebnis spielte der FCB deutlich befreiter und zeigte einige schöne Angriffe. Angetrieben durch einen starken Dan Ndoye konnte der FCB mit schönen Kombinationen auf 3:1 davon ziehen. Der Anschlusstreffer durch einen Sonntagsschuss von Basil Stilllhart, nach einem unnötigen Ballverlust von Augustin zeigte aber auch auf, dass das Gebilde des Heimclubs immer noch sehr fragil ist.
Immerhin konnte man sich gegen den anrennenden Gegner wehren und es taten sich einige Kontersituationen auf. Nach einigen verhaspelten Ansätzen führte dann eine mustergültig Kombination über Kade und Sergio López zur Entscheidung durch Fabian Frei. Dieser schoss per Elfmeter dann noch das etwas zu Hohe 5:2.
Ein paar Eindrücke:
Timo Schulz ist es gelungen einige wichtige Punkte, die zu den ersten zwei Niederlagen führten anzusprechen und kleine Verbesserungen vorzunehmen. Zum dritten Mal im 3-4-2-1 System angetreten, sah man zum ersten Mal auch eine Handschrift, wie die Offensive auszusehen hat. Auf der Doppelsechs spielten Frei und Schmid. Letzterer hatte sichtlich die Aufgabe immer wieder in die Position des Zehners zu rücken. Der eigentlich auf dieser Position agierende Onyegbule wich dafür häufig auf die Flügel aus und war mit einigen Defensivaufgaben betraut worden. Für das erste Spiel als 17jähriger in der Startformation war der Auftritt dann ganz ordentlich.
Finn van Breemen wurde wohl angewiesen seine weiten Spielverlagerungen öfters zu spielen. Auch wenn nicht jeder Ball ankam, war hier auch eine gewisse Variabilität zu erkennen.
Die Ersatzbank war heute extrem jung besetzt. Trotzdem nutzte der Coach zum ersten Mal alle fünf Wechselgelegenheiten. Ob dies nun erzwungen war oder eher den Umständen geschuldet kann ich nicht beurteilen. Auf jeden Fall hatte ich das erste Mal das Gefühl, dass der Trainer Vertrauen in die junge Garde zeigt. Einzig Andrin Hunziker scheint mir nicht sehr gute Karten zu haben.
Einzelkritik:
Mirko Salvi: Wieder ein Fehler, der zu einem Treffer führt und die meisten seiner Abwehren war Abpraller und sehr zentral – ungenügend
Riccardo Calafiori: Hielt sich emotional diesmal zurück, verrichtete seine Arbeit ohne Spektakel, aber doch solide – ok
Finn van Breemen: Sein bester Auftritt in Rotblau, zuerst nervös, nach seinem Tor, begünstigt durch einen Torwartfehler tadellos – sehr gut
Arnau Comas: Wieder stark, räumte ab, wo es notwendig war, köperlich noch nicht bei 100 %, musste den Platz frühzeitig verlassen – gut
Michael Lang: Ein defensiv verlässlicher Auftritt ohne offensiv zu glänzen, er scheint auch noch nicht ganz über seine Verletzung hinweg – ok
Fabian Frei: Spielte während der meisten Zeit, wie er selbst sagte, einen ziemlich Stiefel zusammen. War aber deutlich aggressiver als in den ersten zwei Spielen. Konnte sich zum Schluss sogar als Doppeltorschütze feiern lassen. Ist aber immer noch nicht bei 100 % – gut
Dominik Schmid: War nominell auf der Doppelsechs, machte aber viele Läufe in die Tiefe und begab sich häufig auch in die Position hinter den Spitzen. Sein Einsatz war vorbildlich und rannte bis er mit Krämpfen nicht mehr weiterspielen konnte – gut
Dan Ndoye: Der beste Mann auf dem Platz, setzte seinen Körper ein und liess sich im Gegensatz zur letzten Saison nicht einfach fallen. Sah auch seine besser postierten Mitspieler. Ergebnis ein Tor und drei Assists – sehr gut
Adriano Onyegbule: Starelfdebut mit 17 Jahren im zentralen offensiven Mittelfeld. Schon das ist eine Meldung wert. Eine kämpferische Leistung ohne Allüren, die in den Freundschaftsspielen teilweise zu sehen waren. Mehr kann man in dieser Situation nicht erwarten – ok
Liam Millar: Sorgte für einigen Wirbel am linken Flügel. Erinnert teilweise wieder an den Spieler der ersten Saison beim FCB. Leider ist sein linker Fuss nicht auf dem Niveau des Rechten. Da frage ich mich, ob der linke Flügel eine gute Position ist? – gut
Jean-Kévin Augustin: Spielt als Mittelstürmer, da Barry gesperrt ist und Hunziker offensichtlich vom Trainerteam als nicht ausreichend für einen Einsatz bewertet wird. Wunderschön, wie der den dritten Treffer erzielt. Aus meiner Sicht aber im Sturmzentrum als Stossstürmer nicht der richtige Mann- ok
Anton Kade: Wird als erster Spieler eingewechselt und macht vieles falsch. Man sah letzte Saison, dass er mehr kann. Es scheint ihm aber am Vertrauen zu mangeln. Die schöne Vorarbeit beim vierten Treffer bleibt der einsame Höhepunkt – ungenügend
Emmanuel Essiam: Zu kurz im Spiel für eine Bewertung, kam für den erschöpften Schmid, fiel nur durch eine Verletzung auf, die hoffentlich nicht schlimmer ist
Sergio López: Zu kurz im Spiel für eine Bewertung, sehenswerter Assist auf Fabian Frei beim vierten Tor
Nasser Djiga: Zu kurz im Spiel für eine Bewertung, ersetzt Comas für ein paar Minuten fehlerfrei
Junior Zé: Zu kurz im Spiel für eine Bewertung, ersetzt den von Krämpfen geplagten Millar, scheint der zweite Junge zu sein auf den Schultz in Zukunft vermehrt setzen könnte
Timo Schulz: Findet nach der blamablen Partie gegen Tobol offensichtlich die richtigen Wort. Hält, wohl den vielen sonstigen personellen Wechseln geschuldet, weiterhin am letztjährigen System fest. Schafft ein Mannschaftsgefüge und scheint mir auf gutem Wege ein Team zu formen – gut
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