«Können in Geschichte eingehen» – überragender Diouf leitete FCB-Wende ein

Publiziert12. Mai 2023, 04:05

Conference League«Können in Geschichte eingehen» – überragender Diouf leitete FCB-Wende ein

Nach dem 2:1 in Florenz ist für den FC Basel der erste europäische Final in Griffweite. Solo-Mann Andy Diouf wird von allen Seiten gelobt.

von
Silvan Haenni

(aus Florenz)

Das Tor von Diouf war eine Augenweide.

SRF

Darum gehts

  • Dank des 2:1-Siegs in Florenz hat Basel gute Chancen auf den Finaleinzug in der Conference League.

  • Überragender Mann am Donnerstag war der erst 19-jährige FCB-Franzose Andy Diouf.

  • Während Mitspieler und Trainer vom Offensivspieler schwärmen, bleibt er selbst ganz cool.

Er ist erst 19-jährig, aber prägte den 2:1-Coup des FC Basel in Florenz wie kein Zweiter. Als Andy Diouf in der 71. Minute auf der Höhe der Mittellinie loszog, nahm er mit dem Ball am Fuss ein dermassen hohes Tempo auf, dass ihn keiner der erfahrenen Serie-A-Verteidiger der Fiorentina auch nur annähernd stören konnte. Fast schon in Ruhe suchte er sich seine Ecke aus und versenkte den Ball präzise. «Ich wollte unbedingt das Tor erzielen», schmunzelte der junge Pariser nach dem Spiel, «sonst hätten mich meine Teamkollegen umgebracht.»

Das Spiel seines Lebens? Diouf: «Ich war entscheidend, ja. Aber ich habe auch schon bessere Spiele gemacht.» Der ehemalige PSG-Junior nimmt sich selbst grundsätzlich nicht so wichtig. Diouf weiter: «Mit dem gleichen Willen und der gleichen Intensität können wir in die Geschichte des Vereins und des Schweizer Fussballs eingehen.» Doch auch mit dieser Ausgangslage liesse er sich nicht stressen, am kommenden Donnerstag habe Basel einen positiven Druck.

«Keine Feierabend-Truppe»

«Er ist unglaublich gut, wenn er einmal ein bisschen Raum hat», schwärmt Routinier Michael Lang nach dem Halbfinal-Hinspiel vom französischen U-21-Internationalen. Es sei eine Augenweide, wenn Diouf den Ball am Fuss hat. Lang: «Fantastisch, wie er das Tor macht. Wir sind froh, dass er bei uns ist.»

«Fiorentina hat uns nicht unterschätzt», ist für den 32-Jährigen klar, «die wussten, dass da keine Feierabend-Truppe kommt.» Lang hat mittlerweile bereits zum dritten Mal im Florentiner Artemio Franchi gewonnen, 2013 mit GC und 2015 mit Basel: «Das Stadion bringt mir Glück.» 2015 folgte auf den Auswärtssieg ein Remis. «Dieses würde ich natürlich auch dieses Mal gerne nehmen.»

Diouf wurde gerade fest verpflichtet

Auch Interimscoach Heiko Vogel zeigt sich begeistert von Diouf: «Der Junge ist erst 19 und legt so ein Spiel hin, eine dermassen reife Leistung.» Er stehe damit symbolisch für das ganze Team, das einen grossen Reifeprozess durchgemacht hätte. Zu gewinnen sei «immer geil», aber in einem internationalen Spiel vor solch einer Kulisse sei es schon etwas ganz Besonderes.

Für den 47-Jährigen ist klar, dass Diouf – und auch Siegtorschütze Zeki Amdouni – mit seiner Leistung auch das Interesse anderer Vereine wecken würde. So war etwa Leipzig-Sportchef Max Eberl am Donnerstag schon einmal auf der Tribüne. «Da bin ich Realist», so Vogel. Es wäre ja ein Skandal, wenn keiner auf die beiden schauen würde, «dann wären die ja blind».

Gut für den FCB, dass man erst diese Woche für Diouf die Klausel über rund 5,5 Millionen Franken gezogen hat, um ihn fest zu verpflichten. Vogel: «Da haben wir alles richtig gemacht.»

Dank diesem Tor von Amdouni hat der FCB eine brillante Ausgangslage. 

SRF

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